Zeckenschutz bei der Katze: Wirksame Prävention und Behandlung

Darum ist Zeckenschutz bei Katzen wichtig und so ist er umsetzbar.

Zecken bei der Katze

Zecken sind Parasiten, die nicht nur ein Problem für Mensch und Hund darstellen, sondern auch für deine Katze. Besonders Freigänger sind durch Zeckenbefall gefährdet. Die Blutsauger ritzen hierzu die Haut des Tieres mit ihren Mundwerkzeugen auf, führen ihren Stechapparat in die Wunde ein und verankern sich damit tief in die Haut. Problematischer als der Stich an sich ist allerdings die Tatsache, dass Zecken Erreger übertragen können, die auch bei der Katze zu schweren Krankheiten führen können.

Katzen werden in Europa vorwiegend von Schildzecken (Familie Ixodidae) befallen. Wichtigste Zeckenarten sind hier der Holzbock (Ixodes ricinus) und die Buntzecke (Dermacentor reticulatus). Seltener ist die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus). Diese kommt häufiger in südeuropäischen Ländern vor und befällt nicht nur Hunde, sondern auch Katzen.

Diese Gefahren gehen von den einzelnen Zeckenarten aus:

  • Holzbock (Ixodes ricinus): Der Gemeine Holzbock kann Borreliose (Lyme-Borreliose) und Anaplasmose auf Katzen übertragen. An sich überträgt Ixodes ricinus auch FSME. Hier sind bei der Katze bisher keine Fälle beschrieben. Jedoch kann dies problematisch werden, wenn Zecken von der Katze mit ins Haus gebracht werden und Menschen oder Hunde stechen.
  • Buntzecke (Dermacentor reticulatus): Infizierte Buntzecken können die Katze durch Babesiose und ebenfalls Borreliose gefährden. Babesiose ist innerhalb Europas bei Katzen eher selten. In anderen Ländern, z. B. in Südafrika, tritt Babesiose bei Katzen häufiger auf.
  • Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus): Die Braune Hundezecke kommt in Europa seltener vor als andere Zecken, kann aber Katzen nichtsdestotrotz ganzjährig mit Erkrankungen wie Ehrlichiose und Tularämie infizieren.

Darüber hinaus können Zeckenstiche auch lokale Reaktionen wie Entzündungen, Hautveränderungen oder Abszesse verursachen. Speziell bei jungen oder geschwächten Tieren und starken Befall kann sich zudem eine Blutarmut entwickeln.

Katzen sind im Vergleich zum Hund seltener von zeckenübertragenen Krankheiten betroffen. Jedoch sind die Erkrankungen teilweise lebensbedrohlich. Zudem zeigen Katzen oft nur unspezifische Symptome, was die Diagnosefindung erschwert. 

Darum ist Zeckenschutz bei Katzen wichtig und so ist er umsetzbar

Infizierte Zecken übertragen mit ihren Speichel Krankheitserreger in der Regel nicht unmittelbar, sondern es kann Stunden bis Tage dauern, bis es zu einer Übertragung von Krankheitserregern kommt.

Es ist daher sehr sinnvoll, Zecken so zeitnah wie möglich zu entfernen. Allerdings gelingt es gerade bei Katzen mit längerem und/oder dunklem Fell oft nicht, alle Zecken beim Absuchen zu finden. Darum ist ein effektiver Zeckenschutz für die Katze so wichtig.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Katzen vor Zecken zu schützen:

  • Spot-on-Präparate: Bei Spot-on-Präparaten wird zum Schutz vor Zecken eine Lösung auf die Haut aufgetropft. Meist erfolgt die Anwendung im Nacken, da die Vierbeiner diese Stelle nicht mit der Zunge erreichen können.
  • Halsbänder: Auch per Halsband ist ein Zeckenschutz bei deiner Katze möglich. Die Halsbänder geben ihren Wirkstoff langsam und kontinuierlich ab, der sich dann über Haut und Fell der Katze verteilt.

Ein Zeckenschutz für deine Katze ist ganzjährig zu empfehlen, da Zecken an frostfreien Tagen bereits ab 4° C aktiv werden können.

WICHTIG: Es dürfen ausschließlich ausdrücklich für Katzen zugelassene Präparate verwendet werden. Unter anderem ist der Wirkstoff Permethrin, der in vielen Produkten für Hunde enthalten ist, für Katzen hochgiftig. Auch andere Substanzen wie verschiedene ätherische Öle sind für Katzen problematisch.

Natürliche Alternativen?

Manchmal werden als Alternative zu zugelassenen, geprüften Tierarzneimitteln alternative Mittel wie zum Beispiel Kokosöl oder Bernstein empfohlen. Allerdings gibt es keinerlei wissenschaftlich belegte Daten, die darauf hinweisen, dass diese Mittel Schutz vor Zeckenbefall und durch Zecken übertragene Krankheiten beim Hund bieten. Teilweise sind alternative Empfehlungen, wie zum Beispiel Teebaumöl, für Katzen giftig.


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