Wie transportiere ich meine Haustiere im Auto und was ist bei einer langen Reise zu beachten?
Natürlich sorgen wir uns um unsere Lieblingstiere weit mehr, als um beispielsweise den Koffer oder die Kühltasche. Rechtlich gesehen unterscheiden sich aber Reisegepäck und Vierbeiner während der Autofahrt nicht. Im Verkehrsrecht und der StVO gelten Tiere, die in einem Auto mitgeführt werden, als Ladung. Verhängte Bußgelder richten sich also danach, ob die – in diesem Fall lebende – Ladung ausreichend gesichert ist. Maßgeblich ist vor allem Absatz 1 von § 22 der StVO.
Dort heißt es: „Die Ladung ist so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und her rollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen kann“. Die Katze angeleint auf die Rücksitzbank zu setzen, reicht also nicht. Am besten eignen sich extra für die Fahrt bzw. Reise entwickelte Transportboxen. Wie du deinen kleinen Urlauber am besten an die Box gewöhnst und welche Transportbox geeignet ist, kannst du hier nachlesen.
In der Tierwelt gibt es wahre Weltenbummler, aber auch die Couchpotatos, die am liebsten zu Hause bleiben würden. Überlege vor allem vor langen Reisen, ob du mit einer weiten Strecke deinem Tier tatsächlich einen Gefallen tust. Vielleicht ist ein Tiersitter oder eine Tierpension die bessere Wahl für deinen Liebling. Wenig Bewegungsfreiheit, ungewohnte Gerüche, extremer Lärm und eine aufgeregte Stimmung im Auto versetzen dein Tier ungewollt unter Stress. Das ständige Schaukeln kann bei deinem Vierbeiner zusätzlich zu Übelkeit führen. Gewöhne, wenn nötig, dein Tier zunächst sehr langsam an längere Strecken.
Wenn du merkst, dass dein Tier schnell „seekrank“ wird, mache öfters mal eine Pause und sprich mit deinem Tierarzt über eine mögliche Medikation. Er hilft deinem Vierbeiner gerne mit einem Mittel gegen Übelkeit aus. Manchmal reichen aber auch ein paar Grundregeln, um einer Übelkeit vorzubeugen. Füttere dein Haustier zwölf Stunden vor der Abreise das letzte Mal. Bei kürzeren Fahrten sollte es auch reichen, wenn du deinem Lieblingstier erst am Ankunftsort wieder etwas gibst. Bei längerem Fahren kannst du in den Pausen, je nach Bedarf, kleine Futterportionen servieren. Wichtig: Wasser muss jederzeit zur Verfügung stehen.
Mit dem Auto unterwegs
Bereits vor dem Start solltest du ein paar Vorkehrungen getroffen haben. Versuche zum Beispiel längere Autofahrten in die kühlen Morgen- oder Abendstunden zu verlegen. Extreme Hitze oder Kälte belasten deinen Vierbeiner zusätzlich zur Reise und können in schlimmen Fällen sogar lebensbedrohlich werden. Achte gut darauf, dass dein Liebling ausreichend zu trinken hat und nicht überhitzt. Regelmäßige Besuche auf Parkplätzen sorgen für ausreichend Frischluft, Bewegung und bieten deinem Vierbeiner im besten Fall einen Schattenplatz zum Abkühlen. Erste Anzeichen für eine Überhitzung sind Abgeschlagenheit, Unruhe oder Taumeln. Zeigt dein Tier eine solche Verhaltensweise, bringe es an einen kühlen Ort und biete ihm frisches Trinkwasser an.
Zeigt das Tier schon Krämpfe, Atemnot oder gar Bewusstlosigkeit, besteht akute Lebensgefahr! Bedecke dann dein Lieblingstier mit feuchtkalten Tüchern und suche schnellstmöglich den nächsten Tierarzt auf. Bedenke auch, dass du dein Tier niemals im parkenden Auto alleine lassen solltest. Schon binnen weniger Minuten heizt sich das Auto auf und wird zur Qual für dein Tier oder im schlimmsten Fall zur Todesfalle. Ein minimal geöffnetes Fenster erbringt nicht die notwendige Luftzirkulation im Inneren des Autos.
Vermeide wenn möglich auch längere Verkehrsstaus. Durch sie wird die Fahrt unnötig verlängert und wenn dein Auto keine Klimaanlage hat, fehlt der Fahrtwind, der den Innenraum abkühlt. Achte auf die Durchsagen im Radio oder Verkehrsmeldungen auf dem Navigationssystem. Prinzipiell solltest du dir die Strecke bereits vor Abreise gut ansehen. Sind viele Baustellen auf der Strecke? Sind womöglich Tunnel während deiner Reisezeit gesperrt? Auch ein Blick auf die Höhenmeter kann sich lohnen. Wenn während der Fahrt größere Höhenunterschiede bewältigt werden müssen, solltest du deinem Liebling etwas zum „Kauen“ einpacken. Das ist eine großartige Beschäftigung und der Ohrendruck kann sich abbauen.
Falls eine Überfahrt mit einer Autofähre geplant ist, solltest du von vornherein wissen, ob Tiere auf der Fähre überhaupt erlaubt sind und zu welchen Bedingungen. Wende dich mit deinen Fragen an das Reisebüro oder bei der Fährgesellschaft. Je nach Dauer der Überfahrt müssen die Tiere in der Regel im Auto bleiben oder werden in speziellen Käfigen / Boxen untergebracht.
Alles erledigt? Jetzt steht dem Urlaub mit Hund oder Katze nichts mehr im Weg. Gute Reise!
Falls du dich genauer informieren möchtest, in welchem Land welche Vorschriften gelten, dann schau doch einmal hier vorbei. Auf dieser Seite findest du sämtliche Einreise- und Länderbestimmungen.
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