Haustiere unterm Weihnachtsbaum

Haustiere eignen sich nicht als Überraschungsgeschenke.

Wer Ein Haustier verschenken möchte, sollte auf den Überraschungsmoment verzichten

Die Tür ist noch verschlossen, doch die Kinder tappen davor schon nervös von einem Fuß auf den anderen. Sie waren, zumindest wenn es nach ihnen geht, das ganze Jahr über brav und auf dem Wunschzettel steht ganz oben ein knuffiger kleiner Spielgefährte in Form eines Hundes. Ob der Weihnachtsmann oder das Christkind ihnen diesen Wunsch wohl erfüllt? Es ist Bescherungszeit. Die Tür geht auf und die leuchtenden Kinderaugen wandern von dem prunkvoll geschmückten Weihnachtsbaum runter auf die dort liebevoll platzierten Geschenke. Doch schnell wird klar: Das Interesse der nun vor Freude umherspringenden Kleinen gilt ganz allein dem winselnden Fellhäufchen in dem weihnachtlich dekorierten Hundekorb. Eine süße Geschichte, nicht wahr? Doch Tatsache ist auch, dass viele dieser zunächst so innig herbeigesehnten Vierbeiner nicht lange von der Euphorie ihrer neuen Besitzer profitieren.

Schnell kann das Interesse umschwenken, wenn zum Beispiel der Winterurlaub zu platzen droht, oder die Kinderchen merken, dass so ein Hund auch bei Schnee und Kälte ausgeführt werden will. Ohne das nötige Vorwissen werden der Zeit- und auch der Kostenaufwand (Steuer, Tierarzt, Futter u.v.m.) bei Haustieren häufig unterschätzt. Aber mit der richtigen Planung muss ein Tier unterm Weihnachtsbaum nicht kategorisch eine schlechte Idee sein. Es gilt sich gut vorzubereiten und ausnahmsweise kein Überraschungsgeschenk daraus zu machen.

Keine Spontananschaffung

Eine Spontananschaffung knapp vor Weihnachten ist selten eine gute Idee. Auch oder gerade eben bei Tieren sollte eine Blitzentscheidung daher tunlichst vermieden werden. Zum einen bedarf das Urteil für oder wider ein Haustier eines längeren Prozesses. Zum anderen wittern unseriöse Tierhändler das große Geschäft im Geschenkemarathon unbedarfter Eltern. Die Überlegung, wo und von wem das Tier gekauft wird, sollte daher mindestens genauso viel Zeit in Anspruch nehmen dürfen, wie die Vorbereitungszeit auf den Einzug des Vierbeiners. Hinterfrage insbesondere Angebote im Internet kritisch. Schon gar, wenn sie fast schon marktschreierisch ihre „Ware“ anpreisen.

Wie du den passenden Züchter für einen Welpen ausfindig machst und warum die Übergabe eines Tieres bei einem seriösen Züchter mehr Zeit in Anspruch nimmt, erfährst du in unserem Beitrag: Den richtigen Hundezüchter finden. Achtung aber auch vor der eigenen Weihnachtsstimmung. In der besinnlichen Weihnachtszeit lassen sich viele Menschen gerne zu Mitleidskäufen und – anschaffungen hinreißen. Sicherlich freut sich das schwache und/ oder unter Umständen kranke Tier, dass sich jemand ausgerechnet für es entscheidet. Wenn der Alltag dann nach den Feiertagen aber wieder einkehrt, und das Tier zur Belastung wird, entpuppt sich das Leid des armen Vierbeiners als schlimmer denn je, sollte es wieder abgeschoben werden.

Tierheime an Weihnachten

Tierheime schauen sich die neuen Herrchen und Frauchen ihrer Schützlinge in der Regel genauer an. Wer sich hier kurz vor Weihnachten für ein Tier interessiert, wird meist vertröstet. Denn die Pfleger wissen genau, dass nach den Feiertagen wieder viele Vierbeiner bei ihnen landen und gehen daher auf Nummer sicher. Wer sich ernsthaft für ein neues tierisches Familienmitglied interessiert, tut gut daran, sich also langfristig mit dem Thema zu beschäftigen.

Tierheime bieten zum Beispiel Probespaziergänge und Besuchszeiten an, bei denen die ganze Familie testen kann, ob die Chemie zwischen Menschen und Tier stimmt. Ihr habt im Tierheim eure Herzen an ein besonderes Lieblingstier verschenkt? Wie wäre es mit einem etwas anderem Weihnachtspräsent in Form einer kleiner Futterspende an das Tierheim? Auch über einen längeren Besuch vor und nach den Feiertagen würde sich euer neuer Liebling sicherlich freuen. Sobald ihr nach der Weihnachtszeit auch als die passende Familie für den Vierbeiner auserwählt wurdet, dürft ihr dann auch mit dem Segen der Pfleger das Tier endlich mit nach Hause nehmen.

Die Wahl des perfekten Haustieres

Noch kurz vor der großen Familienfeier liegt der Nachwuchs seinen Eltern mit dem großen Wunsch nach einem Haustier in den Ohren. „Bitte, bitte, bitte, ich kümmere mich auch jeden Tag um das Tier!“ –  und hier die nüchterne Realität: Nein, das Kind wird sich nicht tagtäglich um den Vierbeiner sorgen. Aber diese Weisheit ist sicherlich den meisten Eltern bekannt.

Vorsicht jedoch bei Herzenswünschen. Kinder haben so manchen Trick auf Lager, wenn sie etwas unbedingt wollen. Stellen sich Mama und Papa quer, lassen sich schließlich Oma, Opa, Tante oder Onkel womöglich von der Bettelei hinreißen.

Handelt es sich dabei zum Beispiel um einen Hund und der Auslauf für ihn ist nicht gegeben, müssen die Erwachsenen beim Wunsch ihrer Zöglinge daher frühzeitig intervenieren. Das heißt in dem Fall auch Verwandte und Freunde einzubinden. Ist der Vierbeiner nämlich erst einmal im Blickfeld der Kinder, wird es schwer, sie wieder von dem neuen Lieblingstier zu trennen.

Welches Haustier passt zu mir?

Hunde, Katzen, Vögel, Fische, Reptilien, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster … Haustiere sind für uns mehr als nur „Mitbewohner“. Sie sind Aufpasser, Spielgefährten und Seelentröster – kurz gesagt: Familienmitglieder. Je nachdem wie alt die Kinder im Haus sind, können aber einige Tiere auch zu viel Verantwortung mit sich bringen. Nicht nur Hunde, sondern zum Beispiel auch Terrarientiere können in ihrer Haltung sehr anspruchsvoll sein. Überlege also, mit welcher Aufgabe die Kleinen überfordert wären und ob sensible Tiere nicht im Gegenzug mit den Kindern überfordert sein könnten. Ein Tier ist eine Anschaffung für die nächsten Jahre, manchmal Jahrzehnte, und das will gut durchdacht sein. Folgende Fragen können dir vielleicht bei der Wahl des passenden Haustieres weiterhelfen.

  • Wie alt und groß wird das Tier?
  • Kann das Haustier allein bleiben? Und wenn ja, wie oft und für wie lange?
  • Schränkt der Mietvertrag die Haustierhaltung ein?
  • Gibt es in der Familie Allergien?
  • Wer kümmert sich im Familienurlaub um das Tier?
  • Spielt Sauberkeit im Haus eine große Rolle oder darf auch mal etwas Chaos herrschen?
  • Kann genügend Zeit für Spiel- und Streicheleinheiten erübrigt werden, oder soll sich das Tier größtenteils selbst beschäftigen?
  • Können die Kosten für Futter, Tierarzt, eventuell Versicherungen und Steuern gezahlt werden?
So süß! Aber als Geschenk ungeeignet | Lieblingstier

Haustier ist nicht gleich Haustier

Sobald die Wahl für die passende Tierart gefallen ist und sämtliche Vorkehrungen getroffen sind, kann das Lieblingstier doch unterm Weihnachtsbaum landen, oder? Auf diese Frage bekommst du von uns ein klares: Jein. Auch wenn beispielsweise eine Katze zunächst als geeigneter tierischer Freund für die Sprösslinge auserkoren wurde, so stehen zum Beispiel Rasse und Charakter noch lange nicht fest.

Belese dich, welche Eigenschaften welcher Rasse zugeschrieben werden. Damit zunächst schon einmal eine vage Vorstellung vom künftigen Haustier besteht. Bei Kindern ist auch der persönliche Kontakt besonders wichtig. Die Chemie zwischen Halter und Tier muss stimmen, wie man so schön sagt. Wenn du also die Möglichkeit hast, das Tier schon im Vorfeld kennen zu lernen, ohne es gleich aus der gewohnten Umgebung zu reißen, dann nutze diese Chance.

Manchen Menschen ist auch das Aussehen des Tieres wichtig. Überraschungsgeschenke können daher allein schon wegen der Fellfarbe nach hinten los gehen – also lieber Abstand davon nehmen und vielleicht einen Tierratgeber unter den Weihnachtsbaum legen, oder einen Termin für einen Besuch im Tierheim festlegen. Damit ist der Wink mit dem Zaunpfahl perfekt.

Wie sieht es rechtlich aus?

Ohne das Einverständnis der Eltern darf kein Tier an Kinder und Jugendliche (unter 16 Jahre) abgegeben werden. Das heißt, liebe Großeltern, besser die Eltern fragen, ob ein Haustier erwünscht ist. Für die Tierchen bedeutet so ein weihnachtlicher Ausflug nämlich unnötigen Stress – auch wenn sie kurz darauf wieder in ihrer gewohnten Umgebung landen.

Um das Wohl des Tieres geht es in vielen Fällen auch dem Gesetzgeber. Zum Beispiel schreibt das Tierschutzgesetz explizit eine artgerechte Haltung vor. Ist die Wohnung schlicht zu klein, muss von einer Adoption oder einem Kauf eines Tieres abgesehen werden. Hier drohen dem Halter bei Nichtbeachtung empfindliche Strafen.

Auch nach der Anschaffung eines Tieres muss dir bewusst sein, dass Pflichten gegenüber Mitmenschen bestehen. Halter haften für ihre Tiere und zahlen unter Umständen für Schäden, die der Vierbeiner anrichtet. Ebenso kommen Eltern nicht umher, die Tierhalterhaftung zu tragen, wenn während der Obhut der Kinder ein Malheur passiert.

Weniger präsent ist einigen Tierhaltern aber womöglich, dass unter Umständen auch Tiergeräusche zu Missmut unter Hausbewohnern führen. So können bellende Hunde tatsächlich Basis einer Anzeige wegen Ruhestörung werden. Eine kurze freudige und lautstarke Begrüßung der Fellnase ist davon natürlich ausgeschlossen, aber dauernde Beschallung muss der Nachbar nicht hinnehmen. Besorgt? Wie wäre es dann alternativ mit einem Zierfisch als neues Familienmitglied? Oder aber du suchst das persönliche Gespräch mit den Nachbarn. Das sorgt bereits vor der Anschaffung eines Tieres für Klarheit und der kleine Plausch kann zudem das Miteinander fördern. Er eignet sich also prima als Basis für ein besonders harmonisches Weihnachtsfest.

Bedenke also: Tiere eignen sich nicht als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum. Dies gilt übrigens auch für Geburts- und Jubiläumstage. Die Entscheidung für oder wider ein Haustier braucht Zeit und Muße und sollte daher niemals spontan getroffen werden.

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