Herkömmliche Mikrochips dienen zur Identifizierung von Tieren. Der Thermochip geht darüber hinaus und kann gleichzeitig die Temperatur an der Implantationsstelle messen. Hier erfährst du, wieso wir Haustiere eigentlich chippen und welche Vorteile die Temperaturmessung mit dem Thermochip hat.
- Das Chippen von Haustieren
- Der Thermochip
- Vorteile für dein Tier
- Eine Entscheidung fürs Leben
- Ein Chip unter der Haut. Tut das nicht weh?
- Der Weg zum Thermochip
Das Chippen von Haustieren
Wir chippen unsere Haustiere mit einem Mikrochip, um sie individuell zu kennzeichnen. Dies erfolgt über eine 15-stellige Identifikationsnummer, die auf dem Mikrochip gespeichert ist und in der Tierarztpraxis mit einem Lesegerät ausgelesen werden kann. In Österreich besteht nach dem Tierschutzgesetz die Pflicht zur Kennzeichnung und Registrierung von Hunden und Zuchtkatzen. Alle in Österreich gehaltenen Hunde und Zuchtkatzen müssen also mit einem Mikrochip gekennzeichnet werden und in einer Heimtierdatenbank registriert werden. Zudem müssen laut EU-Gesetz alle Hunde, Katzen oder Frettchen, die grenzüberschreitend verreisen über einen EU-Heimtierausweis verfügen. Dieser Pass muss dem Tier eindeutig zugeordnet werden können. Seit 2011 ist dafür europaweit für alle Tiere die Kennzeichnung mittels Mikrochip vorgeschrieben (eine Tätowierung reicht also nicht mehr aus). Bedenke, auch ein Ausflug nach Deutschland oder Italien fordert einen Grenzübertritt. Solltest du dennoch nicht vorhaben mit deinem Tier international zu verreisen, hat die individuelle Kennzeichnung trotzdem viele Vorteile. Wird dein Haustier einmal vermisst, kann es anhand des Mikrochips eindeutig identifiziert werden. Wichtig ist allerdings dass du die Mikrochip-ID und damit dein Tier bei einem der gängigen Haustierregister registriert hast und dort deine Kontaktdaten hinterlegt hast. Wird dein Tier dann gefunden und in eine Tierarztpraxis oder zur Polizei gebracht, kann dort der Chip ausgelesen werden und dir zugeordnet werden. Beispiele für solche Haustierdatenbanken sind Animaldata oder TASSO. Zudem können Mikrochips auch im Alltag praktische Anwendung finden. So können spezielle Haustierklappen, die Mikrochips auslesen können, eigene Tiere rein- bzw. rauslassen und ungeladenen Gästen den Weg versperren. Auch finden sie bei Futterautomaten oder bei der Überwachung der Wasseraufnahme Anwendung, was gerade in Mehrtierhaushalten von Vorteil sein kann. Es ist also üblich, dass jede Katze und jeder Hund, meist schon im Welpenalter, einmalig einen Mikrochip erhält, der ein Leben lang unter der Haut verbleibt.
Der Thermochip
Im Gegensatz zu herkömmlichen Mikrochips verfügt der Thermochip nicht nur über die oben genannte Identifikationsfunktion, sondern misst gleichzeitig die Temperatur des Tieres an der Implantationsstelle.
Vorteile für dein Tier
Normalerweise wird in der Tierarztpraxis die Temperatur deines Haustieres rektal mit einem Fieberthermometer gemessen. Dies gehört zur Routineuntersuchung dazu, stößt aber bei vielen Tieren auf eine Abwehrreaktion und löst häufig eine starke Stressreaktion aus. Mit Hilfe des Thermochips kann die Messung schneller und stressfreier als bei der rektalen Temperaturmessung erfolgen.
Eine Entscheidung fürs Leben
Haustiere werden nur einmal für ein ganzes Leben gechippt. Adoptierst du also einen Hundewelpen, bzw. ein Kätzchen oder ein älteres Tier, das noch keinen Mikrochip besitzt, ist es sinnvoll über die Wahl des Chips nachzudenken. Ein Tierleben ist lang und es ist leider nicht unwahrscheinlich, dass mal eine Zeit kommen wird, in der häufige Temperaturmessungen notwendig sind. Sei es im Rahmen eines Klinikaufenthalts, um den Krankheitsverlauf möglichst genau überwachen zu können oder zur Gesundheitsüberwachung nach einer Operation. Häufige rektale Messungen mit einem Fieberthermometer können für die meisten Tiere sehr stressig sein und führen nicht selten zu starken Abwehrreaktionen – bei Katzen sogar häufig schon bei einer einmaligen Messung im Rahmen einer Routineuntersuchung. Auf die Temperaturüberwachung ganz zu verzichten, ist jedoch auch keine Lösung, da sie ein wichtiger Faktor für die Diagnosestellung und das Monitoring einer Krankheit darstellt.
Hat das Tier allerdings einen Thermochip und die Temperatur kann mittels Lesegerät an der Implantationsstelle schnell und berührungslos ausgelesen werden, merkt dein Tier das meist überhaupt nicht. Es erfolgt also vollkommen stressfrei – für Tier und Untersuchende/n. Wie auch bei Menschen schwankt die Köpertemperatur von Tieren innerhalb eines individuellen Normalbereichs. Diese Temperaturschwankungen sind ganz normal und treten zyklisch im Laufe eines Tages auf. Mit Hilfe häufiger Messungen mit dem Thermochip kann dein Tierarzt/deine Tierärztin den individuellen Temperaturnormalbereich deines Tieres ermitteln und Abweichungen schnell (innerhalb von wenigen Sekunden) erkennen. Somit wird sofort erkannt, wenn deinem Tier etwas fehlt und die Behandlung kann frühzeitig begonnen werden.
Ein Chip unter der Haut. Tut das nicht weh?
Der Thermochip wird, wie jeder andere Mikrochip auch, an der linken Halsseite vom Tierarzt/von der Tierärztin injiziert. Dies erfolgt über eine dünne Kanüle, die den Chip unter die Haut setzt. Tiere akzeptieren diesen kleinen Piekser in der Regel gut. Der speziell für Kleintiere entwickelte Thermochip Mini ist besonders klein und wird mit einer extra dünnen Kanüle implantiert. Nach der Implantation ist der Mikrochip vollkommen schmerzfrei und wird vom Tier nicht mehr wahrgenommen.
Der Weg zum Thermochip
Wenn dein Tier noch keinen Mikrochip hat, wende dich bitte an deine Tierarztpraxis. Deine Tierärztin/dein Tierarzt kennt die Vorteile des Thermochips und kann diesen deinem Tier implantieren. Ist dies geschehen, erhältst du die individuelle Identifikationsnummer deines Tieres. Mit dieser Nummer solltest du dann dein Tier bei einem Haustierregister registrieren. Zusätzlich kann es sinnvoll sein dir direkt mit dem Thermochip auch den EU-Heimtierausweis ausstellen zu lassen, in dem dann auch Impfungen vermerkt werden.
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