Hunde machen nicht nur durch Bellen auf sich Aufmerksam – Finde heraus, was dein Hund dir sagen will
Bellen, Knurren, Winseln und Heulen – die Lautsprache unserer Vierbeiner ist vielseitig und nicht immer einfach zu deuten. Hinzu kommt, dass die Tonlage eines Lautes von der Größe und dem Temperament eines Hundes abhängt. Deine Aufgabe als Hundehalter ist es, die verschiedenen Laute deines Lieblingstiers richtig zu interpretieren. Die Lautsprache funktioniert meist im Zusammenspiel mit der Körpersprache, die wird aber in einem anderen Artikel genauer behandelt.
Das Bellen
Bellen ist nicht gleich Bellen, denn es kommt immer auf die Situation und die Tonlage an, in der unser Vierbeiner einen Laut von sich gibt. Das Bellen kann ein Zeichen von Aggression, Aufforderung, Wachsamkeit, Freude oder ein Sozialbellen sein. Es ist aber definitiv eine Art der Kommunikation und ein Ausdruck von Gefühlen. Wie sich das Bellen deuten lässt, ist zudem abhängig von der Erziehung. Ein Hund passt sich der Ausdrucksfähigkeit seines Herrchens oder Frauchens an, sodass jedes Hundebellen individuell geprägt ist. Prinzipiell lässt sich aber sagen, dass ein Bellen in höheren Tonlagen eher als freundlich und spielerisch zu deuten ist. Das knurrende Bellen in tiefer Tonlage schließt üblicherweise auf eine unangenehme Situation, in der sich der Vierbeiner bedroht fühlt oder eine Warnung andeuten will. In manchen Fällen bellt ein Hund auch ohne offensichtlichen Grund. Das kann aus Langeweile geschehen oder auf schlechte Erziehung zurückzuführen sein. Teilweise möchte unsere Fellnase auch nur mitteilen, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Wir sollten daher immer auf seinen Gemütszustand und sein Verhalten achten und bei Unstimmigkeiten lieber den Tierarzt, Hundetrainer oder Hundepsychologen aufsuchen.
Das Heulen
Eine andere Lautsprache unserer Vierbeiner beherrschen die wölfischen Vorfahren sehr gut – das Heulen. Wölfe nutzen diesen Laut um zu kommunizieren und um Familienkontakt aufzunehmen. Mit ihrem individuellen Geheul signalisieren sie anderen Wolfsrudeln ihr Revier, denn ihr Heulen wird von den anderen Rudelmitgliedern erwidert. Jungtiere erlernen schon im Welpenalter den Heuldialekt ihres Rudels und stärken so den Familienkontakt. Unsere Vierbeiner haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und setzen das Heulen nur noch selten ein oder sind dazu gar nicht mehr fähig. Denn dadurch, dass es die Rudelbildung der Wölfe bei unseren Vierbeinern in der Form nicht mehr gibt, erlernen viele Welpen das Heulen erst gar nicht mehr. Nur noch nordische Rassen und vereinzelte Jagdhunderassen sind noch bekannt für den Heullaut in ihrer Kommunikation. Der Grund für das Heulen unserer Vierbeiner ist meist Einsamkeit und in manchen Situationen auch Revierdemonstration. Oft antworten unsere Vierbeiner aber auch einfach auf fremdes Hundeheulen oder Sirenen mit ähnlicher Frequenz.
Das Winseln
Fangen unsere Lieblinge mit dem Winseln an, dann kann dies ein Ausdruck für Leid oder Unterwerfung sein. Manchmal winselt der Hund auch, weil er um Essen bettelt, er austreten muss, Schmerzen oder Angst hat oder einfach nur, weil er an sein Spielzeug hinter dem Sofa nicht mehr herankommt. Es ist in jedem Fall wichtig herauszufinden, ob das Winseln eine gesundheitliche Ursache haben könnte, worüber unser Vierbeiner uns informieren möchte. Bei häufigem Winseln ohne ersichtlichen Grund ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen.
Das Knurren
Einer der bekanntesten Laute unserer Hunde ist das Knurren. Es ist eine Warnung an uns Menschen, aber auch für andere Hunde. Das Knurren kann Angst, Frust, Wut, Müdigkeit, Drohung aber auch Enttäuschung bedeuten. In allen Fällen möchte unser Lieblingstier kommunizieren, dass wir Distanz wahren sollen. Wer bei einem knurrenden Hund falsch reagiert, kann schnell gebissen werden oder in andere unangenehme Situationen geraten. Knurrt unser Vierbeiner schon bei Kleinigkeiten, wie der Futtergabe, sollte unbedingt ein Verhaltenstrainer aufgesucht werden, um sich Rat zu holen.
Die Lautsprache eines Hundes ist eine Art der Kommunikation, auf die wir uns einstellen müssen, um ein glückliches Miteinander zu schaffen. Es ist immer wichtig, die einzelnen Laute im Kontext mit Mimik, Körpersprache und Situation zu betrachten. Gehen wir auf die verschiedenen Laute unseres Lieblingstiers ein, fällt uns ein Zusammenleben leichter. Bei Problemen oder Fragen stehen Tierärzte und Hundetrainer gerne zur Verfügung und helfen, die Kommunikation zwischen Mensch und Tier zu stärken.
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