Schon einmal von Wasser liebenden Katzen gehört? Die gibt es tatsächlich, aber sie sind eher selten. Warum ist das so?
Warum sind Katzen wasserscheu? Hast du dich auch schon einmal gefragt, warum deine Fellnase so gerne Wasser trinkt, aber den Körperkontakt mit dem kühlen Nass vermeidet? Scheut sie womöglich das Wasser, weil sie überhaupt nicht schwimmen kann? Wir sind einigen Mythen auf den Grund gegangen!
Geruchssinn
Der Geruchssinn deines Lieblingstiers ist besonders ausgeprägt. Dieser wird nicht nur dazu genutzt, Gerüche aufzunehmen und alles Mögliche zu beschnuppern, sondern dient vor allem zur Orientierung. Der eigene Geruch wird dabei unter anderem durch Drüsen am Kopf verteilt. Diese Markierung hilft, die Orientierung zu behalten und den Weg nach Hause zu finden. In Verbindung mit Wasser geht der eigene Körpergeruch vorübergehend verloren. Das wiederum führt dazu, dass das wichtigste Erkennungsmerkmal nicht mehr vorhanden ist. Sobald das Fell deiner Katze wieder trocken ist, fängt sie an, ihren ganzen Körper abzuschlecken. Dadurch wird ihr gewohnter Geruch wieder hergestellt und der Schaden bleibt möglichst gering.
Flexibilität
Wenn dein Lieblingstier mit viel Wasser in Berührung kommt, wird die Bewegung sofort eingeschränkt. Das Fell saugt sich mit Wasser voll und wird schwer. Die empfindliche Struktur des Fells reagiert mit Verklebungen. Dadurch bewegt sich deine Katze deutlich langsamer. Dies kann ihre Bewegung bei einer eventuellen Flucht einschränken. Obwohl eine Flucht für deinen Liebling nicht mehr essenziell wichtig ist, wird der natürliche Instinkt durch das nasse Fell beeinflusst. Das Katzenfell ist im Vergleich zu manchen anderen Tierfellen ziemlich dick und bleibt daher sehr lange feucht.
Körpertemperatur
Ob warm oder kalt, die meisten Katzen reagieren auf Kontakt mit Wasser jeglicher Temperatur eher unglücklich. Durch den Kontakt mit Wasser kann dein Lieblingstier schnell auskühlen. Das liegt daran, dass das Fell eine schützende Funktion einnimmt. Diese Funktion bleibt nur aufrecht erhalten, wenn das Fell trocken ist. Im Zusammenspiel mit der Haut stellt das Fell ein wichtiges Organ dar, aber nur wenn das Fell trocken ist, wird dein Liebling vor äußerlichen Einflüssen geschützt und gewärmt.
Sind alle Katzen wasserscheu?
Nein, es gibt auch Ausnahmen! Die Türkisch Van, auch Schwimmkatze, Türkische Katze oder Vankatze genannt, geht zum Beispiel gerne baden. Diese seltene Katzenrasse kommt im Osten der Türkei vor. Auch die Bengalkatze ist eine Wasserratte! Sie ist im Besitz von kleinen Schwimmhäuten, genauso wie ihre Verwandte, die Fischkatze. Diese fühlt sich in der unmittelbaren Nähe von Gewässern wie Sümpfen, Seen und sehr langsam fließenden Flüssen in Südasien besonders wohl. Beide Rassen stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten der „International Union for Conservation of Nature“.
Katzen im Schnee
Es spricht nichts dagegen, eine gesunde Freigängerkatze auch bei kalten Temperaturen raus zu lassen. Das Revier muss wie gewohnt kontrolliert werden. Wichtig ist, dass deine Fellnase jederzeit zurück ins Warme kann! Dabei hilft eine Katzenklappe. Bei ihrem Ausflug ins Freie sollte das Fell trocken bleiben. Ein zu langer Aufenthalt im Schnee mit Zugluft bei eisigen Temperaturen könnte sonst eine Erkältung oder eine Blasenentzündung hervorrufen. Wenn sie sich draußen Zuhause fühlt, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten um warm zu bleiben. Eine isolierte Wärmehütte mit einer kuscheligen, wärmegedämmten Unterlage schützt deinen Liebling bei Wind und Wetter.
Falls die Temperaturen draußen in den minus Bereich sinken, sollten Jungkatzen, kranke Tiere, Rassekatzen und die Tiere, die keine oder wenig Unterwolle besitzen, besser im Haus bleiben. Beim Herrchen/Frauchen ist es sowieso am schönsten!
Am Ende freut sich dein Liebling wieder bei dir zu sein und ein warmes Plätzchen zu haben.
Wie wäre es mit einem ausgiebigen Bad?
Lange Rede, kurzer Sinn: Katzen benötigen nur selten Hilfe bei der Fellpflege. Es ist bekannt, dass sich Katzen ausgiebig selber pflegen und putzen. Dein wasserscheuer Liebling sollte nicht ohne weiteres gebadet bzw. gewaschen werden. Nur bei absoluter Fellverschmutzung ist ein Vollbad notwendig. Da dein Lieblingstier wahrscheinlich kein Vollbad gewohnt ist, ist die richtige Vorgehensweise entscheidend. Beginne sie mit kleinen Schritten an den Waschprozess zu gewöhnen. Sei geduldig und geh langsam und achtsam vor. Bei Stressanzeichen wie schweres Atmen, Weinen oder Miauen, brich die Prozedur ab und starte einen neuen Versuch am nächsten Tag. Wenn alle Stricke reißen, kannst du deine Katze zu einem Katzenfrisör bringen und die Arbeit dem Profi überlassen.
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