Mein Welpe weint nachts!

Ein Welpe erlebt viel Veränderung – kein Grund zu weinen?

Wenn das Hundebaby nachts keine Ruhe gibt, dann gibt es dafür in der Regel auch einen Grund

Eins ist klar, ein Welpe weint nicht ohne Grund! Wenn so ein kleiner süßer Welpe weint, versucht er uns etwas mitzuteilen. Vielleicht befindet er sich in einer unbequemen oder unkontrollierbaren Situation.

Im Leben eines Haustieres gibt es verschiedene Phasen, in denen sie Veränderungen erleben. Um diese Veränderungen besonders gut zu meistern, bedarf es im Vorfeld einen Lernprozess. Die Erfahrungen, die dein Hund in seiner Jugend macht, kann eure spätere Mensch-Tier-Beziehung stärken oder schwächen. Ist dein Welpe unzufrieden? Achte darauf, warum dein Hündchen winselt oder weint. Mit detektivischem Gespür findest du so heraus, wie du deinen Welpen auch wieder beruhigst. Ein unzufriedener Welpe sorgt gerne auch mal für schlaflose Nächte von Herrchen und Frauchen. Wir haben verschiedene Tipps und Tricks, um deinem Vierbeiner zu helfen, die Ursache für die Unzufriedenheit zu überwinden.

Trenne Mutter und Junges nicht zu früh!

Das wichtigste zuerst: Ein Welpe sollte nicht zu früh von seiner Mutter getrennt werden! Es gibt keine

Faustregel wie lange ein Welpe bei seiner Mutter bleiben sollte, doch sicher ist, dass ein Monat definitiv zu wenig ist. Man sagt, dass ein Welpe mindestens 7-9 Wochen lang in der Gesellschaft seiner Mutter und Geschwister sein sollte. Warum? In genau dieser Zeit des Zusammenlebens mit seiner Familie wird dem kleinen Vierbeiner eine Reihe von Lektionen und Wissen vermittelt.

Die Sozialisierung unter Artgenossen ist extrem bedeutend für sein weiteres Leben. Außerdem werden Welpen oft bis zu 3 Monate von ihrer Mutter gesäugt. Mit der Muttermilch erhalten die Minis nicht nur kindgerechte Nahrung, sondern auch Antikörper für ein gestärktes Immunsystem. Somit sind sie vor den ersten Krankheiten geschützt. Wann der Schutz abnimmt und wann du dein Lieblingstier zum ersten Mal impfen lassen musst, erfährst du hier.

Das Leben der kleinen Vierbeiner ist in den ersten Wochen Aufregung pur. Jeder Tag bietet neue Abenteuer und Gelegenheiten sich auszutoben. Doch jedes Abenteuer birgt auch Risiken. Lauern Gefahren in der Dunkelheit? Ist die Katze meine Freundin? Mamas Schoß bietet hier Schutz und Sicherheit. Ist die Trennung zu abrupt kann die radikale Veränderung der Umgebung eine Verängstigung hervorrufen. Dazu kommt, dass die Mutter ein Vorbild für den kleinen Racker ist. Sie ist sozusagen seine Ansprechpartnerin für grundlegende Verhaltensweisen. Wie z.B. bei Fragen im Umgang  mit den Geschwistern. Zudem legt die Mama Hygiene- und Ernährungsroutinen fest. Im Grunde ist es wie bei uns Menschen: die Mutter zeigt ihrem Kind was es wie am besten macht, um selbstständig durch das Leben zu kommen.

Auf der anderen Seite steht das Zusammenleben mit den Geschwistern. Durch sie lernt dein Lieblingstier in Spe soziale Beziehungen einzugehen. Hierbei im Vordergrund stehen u.a. die Positionierung in der Gruppe, wünschenswertes und unangemessenes Verhalten, Akzeptanz des Zusammenlebens und Essverhalten in einer Gruppe.

Wenn so ein Welpe also zu früh von seinem familiären Umfeld herausgerissen wird, wird es ihm schwerer fallen sich neu anpassen zu können. Je länger er die Zeit in einem gewohnten Umfeld genießen kann, desto leichter fällt es ihm auch, sich an alle weiteren Umstände die ihn sein ganzes Leben lang begegnen werden, zu gewöhnen. Es hat sich gezeigt, dass in der Hundefamilie sozialisierte Welpen emotional stabiler, sozialer und erziehbarer sind.

Warum weint mein Welpe?

Das Weinen eines Welpen geht mit seinen ersten Atemzügen einher – genauso wie bei einem neugeborenen Kind. Es drückt die Verwirrung aus die er empfindet, sobald er sich aus der Komfortzone des Mutterleibs wagt. Aber auch als Reaktion auf die neuen und unterschiedlichen Gefühle, denen er jetzt ausgesetzt ist.

Die Welt ist aufregend – und das wird kundgetan!

Hilfe durch den Tierarzt

Der häufigste Grund für ein nächtliches Winseln ist natürlich die Unsicherheit in einer neuen Umgebung. Dennoch ist es wichtig, organische Ursachen ausschließen zu können. Wie bereits beschrieben sind Welpen, die früher von ihrer Mutter getrennt werden, anfälliger für Erkrankungen. Leider kämpfen aber Welpen per se schon mit einem schwächeren Immunsystem, sodass auch behütete Minis krank werden können. Besonders während der Wachstumsphase können Koliken oder Krämpfe das Leben eines Welpen begleiten. Frag deinen Tierarzt bei der Erstuntersuchung nach möglichen Abhilfen. Je nach Alter deines Lieblings steht womöglich auch bereits ein Impftermin an. Jetzt bekommt dein Racker endlich seinen Impfpass. In ihm werden sämtliche Schutzimpfungen und Entwurmungen eingetragen.

Verstehe deinen Welpen

Um einen Welpen zu verstehen, müssen wir in der Lage sein, uns in die Haut unseres Vierbeiners versetzen zu können.

Es ist völlig normal, dass der Welpe bei seiner Ankunft in seinem neuen Zuhause einige Zeit braucht, um sich an seine neue Umgebung und seine neue Familie anzupassen. Bei uns Menschen wäre das bestimmt nicht anders. Denke daran, dass sich für ihn alles verändert hat: Er kennt das neue Territorium noch nicht, weder die Gerüche noch die Art und Weise, wie er sich selbst ernährt. Es ist alles nicht mehr das Gleiche wie zuvor.

All dies kann Ängste und Unsicherheit bei deinem Welpen hervorrufen und sogar das Weinen verursachen. Aber keine Sorge, das ist nichts Schlimmes. Im Gegenteil, es ist gerade in der Anfangszeit sogar etwas Gutes. Denn dies ist seine Art uns zu sagen, dass er etwas braucht oder warum er seine Familie vermisst. Es ist etwas völlig Verständliches, besonders wenn man bedenkt, dass Hunde sehr gesellige Tiere sind. Spende deinem Lieblingstier Trost und du wirst merken, dass es dir schon bald sein Vertrauen schenkt.

Sei die Familie deines Hundes

Wenn du das neue Familienmitglied alles erkunden hast lassen, solltest du und dein gesamter Haushalt euch dem Welpen als seine neue Familie vorstellen. Eine Familie, die immer dafür sorgt, dass es ihm an nichts mangelt und bereit ist, all die Wärme, Zuneigung, Liebe und Schutz zu bieten, die dein kleiner Vierbeiner braucht. Dabei kannst du ein paar Dinge beachten:

Die meisten Welpen winseln weil sie plötzlich von ihrer Mutter getrennt sind. Um das Winseln zu beruhigen, gibt es die Möglichkeit seine Mutter nachzuahmen.

Hierfür eignet sich unter anderem ein Stück Stoff welches nach der Mutter riecht. Oft haben Welpen eigene Kuscheldecken mit denen sie zu neuen Besitzern abgegeben werden. Dieses Stückchen Stoff kannst du einfach zum Schlafplatz deines Lieblingstiers legen und er wird sich etwas wohler fühlen, gerade in den ersten Tagen.

Ein anderer Trick ist es, den Herzschlag der Mutter zu imitieren. Dafür kannst du einfach in der Nähe des Bettchens eine Uhr anbringen. Das gleichmäßige Ticken der Uhr simuliert den Herzschlag der Mutter und kann dadurch eine beruhigende Wirkung auf den Welpen haben.

Überanstrenge deinen Welpen nicht

Mach dir bitte keine Sorge, wenn es bei deinem Welpen länger mit der Entwicklung dauert. Die Realität zeigt, dass sich jeder Welpe in seinem eigenen Tempo entwickelt. Je nachdem, welche Erfahrungen er mit seinen Verwandten bisher gemacht hat. Es gibt Hunde, die mehr Unterstützung brauchen, um einzuschlafen, ihre Hygieneroutinen zu erlernen oder die neue Nahrung zu akzeptieren. Das ist genauso wie bei uns Menschen. Bitte überanstrenge daher dein Lieblingstier nicht zu sehr. Zwinge ihn außerdem nicht, mit seiner Umgebung, Menschen oder anderen Tieren zu interagieren. Sobald er bereit dazu ist, wird er von allein auf uns Menschen und andere Tiere zugehen. Du kannst ihn allerdings dabei unterstützen und ermutigen auf Erkundungstour zu gehen. Gib ihm zum Beispiel ein neues Spielzeug, verwöhne ihn mit Streicheleinheiten oder kleinen Leckereien.

Auf gar keinen Fall solltest du…

…sofort auf das Winseln deines Welpen reagieren und ihn zu dir ins Bett holen. Nicht nur, weil sich dadurch eine unerwünschte Routine entwickeln kann, sondern auch die Möglichkeit besteht, dass der Welpe krank ist. Es ist viel wichtiger, sich ruhig zu verhalten und den Hund zu beruhigen. Wenn du selber aufgedreht und verunsichert bist, wirst du diese Emotion nur auf deinen Liebling übertragen. Auch wenn es etwas ungewöhnlich klingen mag, aber so entsteht der Beginn einer guten Erziehung für ein perfektes Zusammenleben.

Wenn du dich an die einfachsten Richtlinien hältst, erleichterst du es deinem Welpen sich schnell an sein neues Zuhause anzupassen. Es ist wichtig, dass du ihm so schnell wie möglich vermittelst, wo er sich ausruhen oder ernähren kann. Aber ihm dabei auch immer die Botschaft signalisierts, dass seine Sicherheit gewährleistet ist.  Zu guter Letzt noch der einfachste Trick: Hole deinen Welpen bereits am Morgen zu dir nach Hause, so kann er sich im hellen an die Umgebung gewöhnen.

Wenn du jetzt immer noch irgendwelche Zweifel an der Erziehung und das Weinen deines Welpen hast, dann wende dich am besten an den Tierarzt deines Vertrauens. Darüber hinaus gibt es auch im Tierbereich Experten für Verhaltensfragen, Ethologen, die dir eine spezielle Anleitung zu den ersten Momenten der Erziehung und Ausbildung deines Haustieres geben können.

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