Sind Würmer gefährlich für Katzen? Alles über Wurmarten und Bekämpfung der Parasiten
Würmer bei Katzen: ein unangenehmes Thema! In vielen Fällen bedrohen die Endoparasiten zudem nicht nur unsere Schmusetiger, sondern werden auch uns Menschen gefährlich. Die Vorstellung einen Parasiten im Körper zu beherbergen erzeugt Ekel und Unbehagen. Wer will sich schon ausmalen, was die kleinen Kreaturen in unseren Organen anstellen. Weltweit gibt es Unmengen an verschiedenen Wurmarten – jedoch ist nicht jede dieser Arten von Belang für unsere heimischen Samtpfoten. Wir konzentrieren uns daher auf Spulwürmer, Hakenwürmer und Bandwürmer und beschäftigen uns nur am Rande mit weiteren Arten.
Spulwürmer: Toxocara cati
Wenn Katzen Würmer haben, handelt es sich hierbei in den meisten Fällen um Spulwürmer. Die rosafarbenen, weißlichen oder gelblichen Würmer haben eine gestreckte Form und erreichen eine Länge bis zu 10 cm.
Man schätzt, dass über 40% aller Freigänger und 20% aller Wohnungskatzen Toxocara cati in sich tragen – beim Katzennachwuchs ist der Prozentanteil sogar noch um einiges höher. Nicht zuletzt ist die rasche Verbreitung der rasanten Vermehrung der Spulwürmer geschuldet.
Die Weibchen können bis zu 200.000 Eier täglich ablegen, die schließlich vom Wirtstier ausgeschieden werden. Dieser mit Parasiteneiern verunreinigte Kot landet dann in Sandkästen, Parkanlagen, Gärten und an allen für Katzen zugänglichen Orten. Dabei können die Eier bis zu fünf Jahre ohne Wirtstier überleben und sind sehr widerstandsfähig gegen extreme Witterungsbedingungen. Ein unschönes Szenario, bedenkt man, dass sich auch Menschen mit Spulwürmern infizieren können.
Würmer bei Wohnungskatzen
Wer nun denkt, dass sich sein Schmuser in der Wohnung in Sicherheit wiegen kann, täuscht sich leider. Häufig kann ein kleiner Spaziergang bereits dafür sorgen, dass sich die Parasiten auch im Wohnraum wiederfinden. Schon kleinste Erdpartikel an den Schuhen oder ein
mitgebrachtes Souvenir aus dem Wald können die Eier beherbergen. Das wohlbehütete Kätzchen muss also nur neugierig oder verspielt sein, damit der Parasit durch Beschnuppern und Verschlucken seinen Weg in den Wirt findet. In den Organen der Katzen – zumeist im Verdauungstrakt – können die Würmer großen Schaden anrichten. Vereinzelt können kleinere Exemplare auch wandern und sich an verschiedenen Stellen im Körper der Katze „ablagern“ und von dort aus reaktiviert werden.
Viele Tierhalter gehen relativ arglos mit der Thematik um. Das ist nicht verwunderlich, da sich in sehr vielen Fällen von Wurmbefall keine bis nur geringe Symptome zeigen. Häufig leiden die Miezen erst bei einem starken Spulwurmbefall an Verdauungsbeschwerden.
Insbesondere Katzenjunge sind von stärkeren Krankheitszeichen betroffen, da ihr junges Immunsystem empfindlicher auf die parasitären Eindringlinge reagiert. Ihr erster Kontaktpunkt kann darüber hinaus bereits durch die infizierte Muttermilch erfolgen (Hauptinfektionsweg bei Katzenbabys).
Hakenwürmer: Ancylostoma tubaeforme
Deutlich weniger verbreitet als Spulwürmer sind Hakenwürmer. Sie sind mit einer Länge von ca. 1,5 cm auch wesentlich kleiner. Hakenwürmer nisten sich in der Darmschleimhaut ihrer Wirtstiere ein und ernähren sich dort von Blut und Körpergewebe. Symptomatisch kann eine befallene Katze an Blutarmut, Abmagerung und blutigem Durchfall leiden.
Das ist vor allem für Jungtiere lebensbedrohlich. In der Regel bleibt die ausgewachsene Mieze jedoch unbeschwert. Ähnlich wie der Spulwurm, hinterlässt auch der Hakenwurm seine Eier im Verdauungstrakt der Katze, welche sie dann durch ihren Kot in die nähere Umgebung trägt.
Nach etwa 10 Tagen schlüpfen die Larven und halten sich so lange im Erdboden auf, bis sie auf ein Wirtstier treffen. Erstaunlich ist, dass die Parasiten überwiegend durch die Haut in ihr Wirtstier gelangen. Aber auch die Aufnahme von infizierten Beutetieren oder das Belecken von kontaminierter Erde kann zu einem Befall führen.
Bandwürmer: Dipylidium caninum (Gurkenkernbandwurm), Taenia taeniaeformis (Katzenbandwurm), Echinococcus multilocularis (Fuchsbandwurm)
Der Fuchsbandwurm ist vielen Menschen ein Begriff. Seinen traurigen Bekanntheitsgrad gewann er mitunter dadurch, dass eine Ansteckung für den Menschen sehr gefährlich werden kann. Bemerkenswert ist vor allem die Widerstandsfähigkeit des Fuchsbandwurms. Die Wurmeier überstehen in der Umwelt Temperaturen von unter -20°C.
Haustiere nehmen den Parasiten in der Regel durch den Verzehr von Nagern und anderen Zwischenwirten auf. Der Fuchsbandwurm ist jedoch nicht der häufigste Bandwurm bei Haustieren. Diese Ehre gebührt dem Katzenbandwurm und dem so genannten Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum). Während der Katzenbandwurm von Ratten oder Mäusen übertragen wird, verbreitet sich der Gurkenkernbandwurm durch infizierte Flöhe.
Bandwürmer können je nach Art bis zu 60 cm lang werden. Sie befinden sich im Darm und richten dort Schäden an der Schleimhaut an.
Lungenwürmer, Blasenwürmer und Herzwürmer
Der Lungenwurm – Aelurostrongylus abstrusus – verbreitet sich über Zwischenwirte wie Schnecken. Vögel oder kleinere Nagetiere fressen die infizierten Tiere und geben als Beutetiere die Würmer an unsere Lieblingstiere weiter. So sind insbesondere Freigängerkatzen gefährdet. Ein starker Befall kann zu Symptomen wie Husten, erschwerte Atmung und sogar zum Tod führen.
Ein Befall durch den Blasenwurm – Capillaria plica – ähnelt symptomatisch einer Harnblasenentzündung. Infizierte Katzen scheiden die Wurmeier über den Urin aus. Die Übertragung findet über Regenwürmer als Zwischenwirte statt, die Eier aufgenommen haben.
Der Herzwurm – Dirofilaria immitis – ist vor allem im Mittelmeerraum (Südeuropa, Vorderasien und Nordafrika) verbreitet. Er wird von bestimmten Stechmückenarten übertragen. Bei Katzen verläuft die Erkrankung oftmals symptomlos, bei starkem Befall kann es aber auch zu Gefäßverschlüssen und plötzlichen Todesfällen kommen.
Schütze deine Katze vor einer Wurmerkrankung durch eine regelmäßige Entwurmung. Lass dich hierzu von deinem Tierarzt beraten.
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