Achtung Zoonose! Erkrankte Katzen können die Viren auch an Menschen weitergeben
Bestimmt hast du schon einmal von den Pocken oder Variola gehört. Die Infektionskrankheit gehört, vor allem wegen ihrer hohen Sterberate und Ansteckungsgefahr, zu den gefährlichsten Krankheiten bei Menschen. Wusstest du aber, dass sich auch Tiere mit den Pocken infizieren können?
Bei Katzenpocken handelt es sich, anders als bei den meisten anderen Tierkrankheiten, um eine Zoonose. Das bedeutet, Menschen können sich an ihrem Lieblingstier anstecken. Besonders für Kinder ist das aufgrund des nicht vollständig ausgeprägten Immunsystems eine Gefahr. Deshalb ist eine schnelle Behandlung enorm wichtig! In diesem Artikel erfährst du alle wichtigen Informationen, die du über das feline Orthopox-Virus wissen musst, das im Volksmund auch Katzenpocken genannt wird.
Ursachen
Nachgewiesen wurden die Katzenpocken erstmals 1976 bei Wildkatzen in Russland, genauer gesagt im Moskauer Zoo. Es wird vermutet, dass sie Nagetiere, die Krankheitserreger der Gattung Orthopox-Virus in sich trugen, gejagt und im Anschluss verspeist haben. Inzwischen ist die Infektionskrankheit weitreichend erforscht.
Als Ursache von Katzenpocken gelangen Erreger entweder durch Hautverletzungen (Bisse der Beutetiere) oder durch den Magen-Darm-Trakt in den Blutkreislauf. Aus diesem Grund sind vor allem streunende Katzen oder jene, die viel Ausgang haben, von der Krankheit betroffen. Erkrankte Tiere können die Viren auch an Menschen weitergeben, meist geschieht dies durch Biss- oder Kratzverletzungen.
Symptome
Die klassischen, pockenartigen Schwellungen treten in den meisten Fällen erst einige Zeit nach der Infektion auf. Davor kannst du bei einem betroffenen Tier oft erkennen, dass es ihm zunehmend schlechter geht. Es wirkt apathisch und frisst weniger beziehungsweise in manchen Fällen sogar überhaupt nichts mehr. Auch Fieber kann im Laufe der Krankheit auftreten.
Die ersten Veränderungen der Haut sind meist nach einer Inkubationszeit von drei bis sieben Tagen ersichtlich. Millimeter große Papeln, die häufig im Kopfbereich deiner Fellnase zu finden sind, deuten auf eine Infizierung mit dem felinen Orthopox-Virus hin. Im weiteren Verlauf entstehen oft Eiterbläschen und kleine Geschwüre.
Behandlung
Leider gibt es bis zum heutigen Tag noch keine Möglichkeit, die Viren mithilfe von Medikamenten zu eliminieren. Falls deine Katze erkrankt ist, musst du trotzdem unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Zum einen ist eine Erkrankung meldepflichtig und zum anderen kann er im Regelfall durch eine Behandlung das Immunsystem deiner Fellnase stärken, um den Heilungsprozess zu fördern.
Da die betroffenen Hautstellen teilweise stark geschädigt sind, besitzen sie deshalb ihre natürliche Barrierefunktion nicht mehr. So können Bakterien einfacher in den Körper der Katze eindringen. Daher müssen diese unbedingt antiseptisch gereinigt und desinfiziert werden. Die Chance auf eine weitere bakterielle Infektion wird so stark verringert.
In einigen Fällen klingt die Krankheit innerhalb weniger Tage ab. Leider gibt es auch tierische Patienten, die mehrere Wochen mit den Pocken zu kämpfen haben. Außerdem solltest du deinem Lieblingstier den Freigang bis auf weiteres verbieten, um eine Ansteckung anderer Tiere der Nachbarschaft zu vermeiden.
Prävention
Da es aktuell keinen gültigen, zugelassenen Impfstoff gegen die Krankheit gibt, erweisen sich präventive Maßnahmen als äußerst schwierig. Um die Chance einer Infektion möglichst gering zu halten, solltest du unter anderem auf eine ausgewogene Ernährung, frische Luft und ausreichend Bewegung setzen. Die positive Folge ist ein gestärktes Immunsystem, das den Körper effektiv vor Bakterien, Pilzen, Parasiten und Viren schützen kann.
Besonders wichtig: Wie bereits erwähnt, fallen Katzenpocken in Deutschland in die Kategorie der „meldepflichtigen Infektionskrankheiten“. Bist du dir nicht sicher, ob deine Katze betroffen ist? Gehe auf jeden Fall zum Tierarzt deines Vertrauens! Er kann mithilfe einiger Tests feststellen, ob die Krankheit vorliegt.
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