Kaninchenschnupfen

Manche Kaninchen leiden ihr ganzes Leben unter Kaninchenschnupfen

Optimale Haltungs- und Fütterungsbedingungen sind die beste Prävention

Bei deinem Kaninchen läuft die Nase öfters als normal und es gibt auffällige Atemgeräusche von sich? Vielleicht leidet dein Kaninchen unter Kaninchenschnupfen (Rhinitis contagiosa cuniculi). Dieser zeigt sich mit den Symptomen: Niesen, Atemnot und gerötete Augen.

Ursachen

Deine Fellnase hat sich mit bestimmten Krankheitserregern infiziert, welche eine sogenannte Mischinfektion bilden. Die häufigsten Erreger sind Pasteurellen (Pasteurella multocida), Bordetellen (Bordetella bronchiseptica), Staphylokokken, aber auch sogenannte Mykoplasmen gehören zu den typischen Auslösern von Kaninchenschnupfen.

Übertragung

Die Übertragung erfolgt als Tröpfcheninfektion über direkten oder indirekten Kontakt. Deine Fellnase kann sich auch indirekt anstecken, etwa durch Weitergabe der Bakterien durch menschlichen Kontakt nach dem Besuch bei einem erkrankten Tier.

Auch verbreitete Umgebungs- und Krankheitskeime, die beim Menschen sowie bei Hunden und Katzen vorkommen, können als Ursache für Kaninchenschnupfen in Betracht kommen.

Wenn du z.B. eine Erkältung hast oder unter einer anderen Infektion leidest, solltest du den Kontakt zu deinem Kaninchen meiden. Bevor du deine Fellnase mit Essen und Trinken versorgst, solltest du die Hände gut desinfizieren.

Symptome

Der Kaninchenschnupfen zeigt sich bei infizierten Kaninchen durch eindeutige Symptome. Das erste Anzeichen ist, dass deine Fellnase ungewohnte Atemgeräusche von sich gibt und es ihm schwerfällt, durch die Nase zu atmen. Zusätzlich gibt die Nase vermehrt Sekret ab.

Dein Liebling niest außerdem häufiger als sonst! Der Schnupfen kann flüssig bis eitrig sein. Durch die Einschränkung des Geruchs- und Geschmackssinns kann eine Verminderung der Futteraufnahme auftreten.

Bei einer stärkeren Infektion kann sich das Fell an der Nase verkleben. Da sich dein Kaninchen öfters die Nase mit den Pfoten putzt, landet das Sekret auf ihnen. Dies kann dazu führen, dass sich die Pfoten verkleben. Eine Begleiterscheinung von Kaninchenschnupfen ist, dass die Augen häufig gerötet und entzündet sind.

Ein nicht behandelter Kaninchenschnupfen kann sich auch auf andere Organe wie z.B. die Lunge auswirken. In einigen Fällen weitet sich die Infektion auf die Ohren aus und führt zu einer Mittelohr- oder Innenohrentzündung.

Suche unbedingt einen Tierarzt auf, sobald dein Liebling ein oder mehrere der oben beschriebenen Symptome zeigt.

Auslöser

Die Krankheitserreger für Kaninchenschnupfen tragen viele Kaninchen in sich. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass sie erkranken. Die Infizierung mit den Bakterien reicht nicht aus, um einen Kaninchenschnupfen auszulösen. Für einen Ausbruch ist zusätzlich noch mindestens einer der folgenden Faktoren nötig:

  • Geschwächtes Immunsystem
  • Schlechte Hygiene
  • Schlechte Haltungsbedingungen
  • Ernährungsfehler
  • Umzug
  • Vergesellschaftung (Ein Individuum oder eine Gruppe in eine existierende Gruppe einzugliedern)
  • Tod des Partnertieres
  • Trächtigkeit und Laktation

Diagnose

Durch eine körperliche Untersuchung deines Kaninchens beim Tierarzt wird die Diagnose gestellt. Dabei stellt der Tierarzt Fragen zu den Symptomen und ob andere Kaninchen aus dem Stall betroffen sind.

Anschließend prüft dein Tierarzt die Augen und Nase und macht eventuell einen Abstrich. Dieser Abstrich hilft dabei, die richtigen Erreger festzustellen. Wenn die Nasenlöcher deines Lieblings stark verstopft sind, kann der Tierarzt mit einer Spülung der Nasenlöcher Abhilfe schaffen. Durch die Spülprobe kann außerdem festgestellt werden, ob es sich um Kaninchenschnupfen-Erreger oder Erkältungsviren handelt.

Bei besonderer Atemnot ist es wichtig, dass die Lunge untersucht wird. Dabei hört der Tierarzt die Lunge ab und fertigt ein Röntgenbild vom Brustkorb an.

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Behandlung

Zur Behandlung von Kaninchenschnupfen verschreibt der Tierarzt ein Antibiotikum, welches einige Tage bis Wochen angewandt wird. Dadurch werden die Bakterien im Wachstum gehemmt und getötet. Durch eine erfolgreiche Behandlung werden die Erreger nicht auf andere Kaninchen übertragen.  

Generell ist ratsam, erkrankte Kaninchen von gesunden zu trennen, sofern die Trennung nicht die Tiere zusätzlich stresst. Durch den engen Kontakt übertragen sich die Erreger immer wieder von Tier zu Tier. Zur Unterstützung kann der Tierarzt Medikamente verschreiben, welche das Immunsystem stärken und gleichzeitig dabei helfen, den Schleim zu lösen. Dein Tierarzt berät dich bei der optimalen Dosierung und Verabreichung.

Manche Kaninchen leiden ihr ganzes Leben unter Kaninchenschnupfen! Es ist nicht immer möglich, die Erreger ganz zu eliminieren. Es gibt verschiedene Impfungen, die einen Teilschutz vor Kaninchenschnupfen gewährleisten. Dein Tierarzt berät dich gerne zu den einzelnen Impfungen.

Vorbeugen

Durch die oben beschriebenen Auslöser wird die Bildung von Erregern unterstützt. In der Heimtierhaltung mit kleinen Bestandsgrößen sind daher optimale Haltungs- und Fütterungsbedingungen als wichtige vorbeugende Maßnahme anzusehen.

Eine staubfreie Einstreu schont die Augen und die Atemwege deines Kaninchens. Durch die regelmäßige Reinigung der Kaninchentoilette hältst du die Ammoniak-Konzentration gering. Ammoniak bildet sich bei der Zersetzung des Urins. Der starke Geruch kann Augen und Atemwege schädigen und ist eine häufige Ursache von Atemwegserkrankungen.

Eine regelmäßige Reinigung des Stalls ein- bis zweimal die Woche beugt Kaninchenschnupfen vor. Eine ausgewogene Ernährung deines Kaninchens verbessert seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen. Bei der Wahl deines Futters kannst du gerne Rücksprache mit deinem Tierarzt halten.

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