Leptospirose

Die bakterielle Erkrankung Leptospirose wird auch Stuttgarter Hundeseuche genannt.

Leptospirose beim Hund: Ursachen, Symptome und moderner Impfschutz

Die Leptospirose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die weltweit vorkommt und sowohl Hunde als auch Menschen krank machen kann. Die Krankheit wird von speziellen Bakterien verursacht, die Leptospiren genannt werden. Es gibt sehr viele verschiedene Arten dieser Bakterien – mehr als 250. Diese werden in größere Gruppen eingeteilt, die man Serogruppen nennt. Man kann sich diese Serogruppen wie verschiedene Familien vorstellen. Innerhalb jeder Familie gibt es noch kleinere Untergruppen, die man Serovare nennt. Diese Serovare unterscheiden sich in ihrer regionalen Verbreitung und wie stark sie Krankheiten verursachen können.

Wie steckt sich mein Hund an?

Leptospiren werden von erkrankten Tieren vor allem über den Urin ausgeschieden. Besonders Ratten, Mäuse und andere Nagetiere spielen eine wichtige Rolle als Überträger der Infektion. Aber auch infizierte Hunde können die Bakterien ausscheiden und so andere Tiere anstecken.

Die Bakterien überleben insbesondere in stehenden oder langsam fließenden Gewässern bei Temperaturen zwischen 0 und 25 °C. Dein Hund kann sich also allein durch das Trinken aus Pfützen oder das Baden in kontaminiertem Wasser infizieren. Darüber hinaus ist eine direkte Übertragung zwischen infizierten Hunden möglich – etwa durch Bisse, offene Hautstellen oder bei der Paarung.

Wichtig zu wissen: Leptospirose ist eine sogenannte Zoonose. Das bedeutet, dass die Krankheit vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann. Badegewässer sind daher nicht nur für Hunde, sondern auch für Menschen ein häufiger Ansteckungsort. Beim Menschen wird eine Infektion mit dem Serovar Icterohaemorrhagiae auch als Weil’sche Krankheit bezeichnet. Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen beim Menschen hat in den letzten Jahren zugenommen.

Außerdem können Leptospiren-Infektionen auch ohne erkennbare Symptome verlaufen. Das heißt, dein Hund oder seine Spielgefährten können sich unerkannt infizieren und dabei eine Ansteckungsgefahr für andere Tiere und Menschen darstellen.

Wie sieht das Krankheitsbild bei Leptospirose aus?

Nach der Infektion gelangen die Bakterien über das Blut in verschiedene Organe wie Leber, Nieren, Milz, das zentrale Nervensystem (ZNS), die Augen und die Geschlechtsorgane. Dort vermehren sie sich rasch und können schwere Organschäden verursachen.

Besonders in den Nieren können sich die Erreger über einen langen Zeitraum ansiedeln und dauerhaft ausgeschieden werden, was die Ansteckungsgefahr erhöht.

Die Symptome der Leptospirose sind anfangs oft unspezifisch und mild. Dein Hund kann lethargisch und matt wirken. In schweren Fällen treten Bauchschmerzen, schwere Leberschäden und Gelbsucht auf. Während beim Menschen häufig eine Gehirnhautentzündung beobachtet wird, ist diese beim Hund eher selten.

Häufiger sind schwere Nierenschäden und Blutungen in der Lunge, die tödlich verlaufen können. Wie schwer die Krankheit verläuft, hängt vor allem vom Alter des Hundes und seiner Fähigkeit ab, spezifische Antikörper zu bilden. Besonders ungeimpfte Hunde haben ein hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf.

Warum ist die Impfung gegen Leptospirose so wichtig?

Früher waren vor allem zwei Untergruppen von Leptospiren, die Serovare Icterohaemorrhagiae und Canicola, die Hauptursache für Leptospirose bei Hunden. Weil Hunde über viele Jahre gegen genau diese beiden Arten geimpft wurden, sind inzwischen andere Arten wie Grippotyphosa, Bratislava, Australis und Pomona wichtiger geworden.

Moderne Impfstoffe schützen heute gegen bis zu sechs verschiedene Serovare. Das bedeutet, dein Hund ist nicht nur gegen die klassischen Erreger geschützt, sondern auch gegen die Arten, die in den letzten Jahren häufiger Krankheiten verursacht haben.
Je mehr verschiedene Serovare ein Impfstoff abdeckt, desto besser ist der Schutz – sowohl vor einer Infektion als auch davor, dass dein Hund die Bakterien weitergibt oder schwere Schäden an Organen bekommt.

Nach der Grundimmunisierung, die aus zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen besteht, sollte die Impfung gegen Leptospirose jährlich aufgefrischt werden. Hier findest du unseren Impfplan für Welpen.

Auch Hunde, die eine Leptospirose-Infektion überstanden haben, sollten nach der Genesung erneut geimpft werden, um einen sicheren Schutz zu gewährleisten.

Was tun bei Verdacht auf Leptospirose?

Wenn dein Hund lethargisch ist, Fieber hat oder andere Symptome zeigt, solltest du umgehend eine Tierarztpraxis aufsuchen. Dort kannst du dich auch weiterführend über Hundekrankheiten und Impfungen beraten lassen.

Die Diagnose und Behandlung der Leptospirose erfordern schnelle und gezielte Maßnahmen, um das Leben deines Hundes zu retten.

Fazit

Leptospirose ist eine ernstzunehmende Erkrankung mit potenziell tödlichem Verlauf beim Hund. Der beste Schutz für deinen Liebling ist eine Impfung, die möglichst viele Serovare abdeckt. Moderne Impfstoffe bieten diesen umfassenden Schutz und sind sicher sowie gut verträglich.

Sprich mit deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin über den passenden Impfplan, damit dein Hund bestmöglich geschützt ist.

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