Die Leptospirose ist eine Infektionskrankheit bei Hund und Mensch
Mehr zu Ursachen, Symptome und Behandlung
Die Leptospirose (auch Stuttgarter Hundeseuche oder beim Menschen Weil’sche-Krankheit genannt) ist eine weltweit verbreitete bakterielle Erkrankung, die tödlich verlaufen kann. Die Erreger, die Leptospiren, umfassen über 250 Subtypen von Bakterien (=Serovare), die sich antigenetisch unterscheiden und in 25 Serogruppen zusammengefasst werden. Früher galten vor allem die Serovare Icterohaemorrhagiae und Canicola als Verursacher der Leptospirose beim Hund. Durch jahrzehntelanges Impfen gegen diese beiden Erreger verloren sie an Bedeutung, woraufhin Erkrankungen durch andere Serovare (Grippotyphosa, Bratislava, Australis, Pomona) zunahmen. Durch den Einsatz moderner Impfstoffe, die den umfassenden Schutz gegen gleich vier Serogruppen bieten, konnte die Zahl der Fälle in Deutschland in den letzten Jahren wieder gesenkt werden.
Wie kann sich mein Lieblingstier anstecken?
Leptospiren werden von erkrankten Tieren mit dem Urin ausgeschieden. Ratten, Mäuse und andere Nagetiere spielen neben Hunden eine große Rolle als Überträger der Infektionskrankheit. Die Bakterien überleben besonders gut in stehenden oder langsam fließenden Gewässern bei Temperaturen von 0 – 25 °C. Unsere Lieblinge können sich also allein durch das Trinken aus Pfützen oder das Baden in kontaminiertem Wasser anstecken. Aber auch die Umgebung unserer Vierbeiner oder das Futter kann die verheerenden Erreger beherbergen. Zudem ist eine Übertragung der Leptospiren zwischen infizierten Artgenossen auch direkt durch Bisse, Hautläsionen oder bei der Paarung möglich.
Aber Vorsicht, nicht nur dein Hund ist gefährdet. Badegewässer sind auch ein häufiger Ansteckungsort für den Menschen. Bei der Leptospirose handelt es sich um eine Zoonose, das heißt, die Krankheit kann vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Beim Menschen wird eine Infektion mit dem Serovar Icterohaemorrhagiae auch als Weil’sche-Krankheit bezeichnet. Die Zahl der Erkrankungen bei Menschen durch Leptospirose hat in den letzten Jahren zugenommen und ist nach dem Infektionsschutzgesetz eine meldepflichtige Erkrankung.
Zudem solltest du wissen, dass Leptospiren-Infektionen auch ohne klinische Symptome verlaufen können. Das heißt, dass sich dein Hund oder seine Spielgefährten unerkannt infizieren können und für gesunde Tiere, sowie für dich eine Ansteckungsgefahr besteht.
Wie sieht das Krankheitsbild bei Leptospirose aus?
Die Bakterien gelangen durch das Blut in Leber, Nieren, die Milz, das zentrale Nervensystem (ZNS), Augen und Geschlechtsorgane. Dort vermehren sie sich rasch, wobei es zu immensen Organschäden kommen kann. In den Nieren kann sich der Erreger über einen langen Zeitraum ansiedeln und so dauerhaft ausgeschieden werden. Die Symptome können zunächst mild und unspezifisch sein und sich nur in Lethargie und Mattigkeit äußern. Es können aber auch Leibschmerzen mit schweren Leberschäden und Gelbsucht auftreten. Die beim Menschen häufig beobachtete Gehirnhautentzündung ist beim Hund nicht vorherrschend. Häufiger sind schwere Nierenschäden und Blutungen in der Lunge vorhanden, die tödlich enden können. Der Schweregrad der Symptome ist in erster Linie vom Alter des Patienten und von der Fähigkeit des Hundes abhängig, spezifische Antikörper zu bilden. Vor allem bei ungeimpften Tieren besteht ein hohes Risiko, dass eine Infektion tödlich verläuft.
Impfung gegen Leptospirose ist wichtig (Core-Impfung)
Nach der Grundimmunisierung (zwei Impfungen im Abstand von 4 Wochen) musst du die Impfung gegen Leptospirose jährlich bei deinem Hund auffrischen (Hier findest du unseren Impfplan für Welpen).
Sobald du Symptome der Leptospirose erkennst, oder dir nicht sicher bist, warum sich dein Hund ungewöhnlich verhält, solltest du mit deinem Lieblingstier unverzüglich deine Tierarztpraxis aufsuchen. Hier kannst du dich auch weiterführend über Hundekrankheiten und das Impfen beraten lassen.
Zudem müssen auch Hunde, die eine Infektion überstanden haben, nach der Genesung erneut geimpft werden.
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