Du möchtest ein Hundebaby aufnehmen? Hier findest du einige Informationen, um dir die Anfangszeit zu erleichtern
Tipps für die erste Gemeinsam-Zeit
Du planst, dir erstmals einen Welpen in dein Zuhause zu holen? Kompliment, dich erwartet eine großartige neue Erfahrung, die dir neben einer großen Anstrengung auch viele schöne Momente schenken kann. Du wirst sehen, die bedingungslose Liebe der jungen Fellnase ist etwas Wundervolles. Es ist aufregend zu erleben, wie sich der kleine Neuankömmling in die Familie integriert. Aber vielleicht verunsichert dich der Gedanke an die neue Situation auch ein wenig? Du fragst dich, an was du im Vorfeld alles denken solltest? Dann helfen dir unsere Tipps für einen guten Start in eure Gemeinsam-Zeit.
Welpen aus dem Tierheim oder vom Züchter holen?
Eine der ersten Fragen bei der Entscheidung für einen neuen Hund ist, ob du einen Welpen von einem Züchter holst oder lieber aus dem Tierheim adoptieren möchtest. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Welche du wählst, hängst vor allem von deinen Erwartungen und Wünschen ab.
Der Züchter
Beim Züchter erfährst du in der Regel mehr über die leiblichen Eltern deines neuen Lieblings und über die Umgebung, in der er aufgewachsen ist. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass ein guter Züchter bereits mit dem Sozialisierungsprozess für dein neues Familienmitglied begonnen hat. Hat der Welpe seine sozialen Fähigkeiten unter guter Anleitung entwickelt, kann seine Integration in das neue Zuhause leichter vorangehen.
Auch wenn du unbedingt einen Hund einer bestimmten Rasse möchtest, wirst du eventuell schneller bei Züchtern als im Tierheim fündig. Sich zuerst für eine Rasse zu entscheiden, kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn du noch wenig Erfahrung mit Vierbeinern hast. Denn alle Hunderassen haben ihre Eigenheiten – und manche sorgen dafür, dass sich bestimmte Tiere besser als Familienhunde eignen. Es kann also von Vorteil für dich sein, wenn du dir vorher überlegst, welche Hunderasse am besten zu deinen Lebensumständen passt. Am besten lässt du dich vom Tierarzt deines Vertrauens vor der Anschaffung eines neuen Familienmitglieds eingehend beraten.
Das Tierheim
Es spricht aber auch einiges dafür, einen Welpen zu adoptieren. War dein neuer Liebling vorher schon in einem anderen Zuhause, hat er vielleicht schon gelernt, wie man sich in einer häuslichen Umgebung verhält. Und vielleicht ist er auch schon vertrauter mit dem lebendigen, spontanen Kontakt zu Familienmitgliedern und anderen Tieren. Das wichtigste Argument für eine Adoption ist aber das emotionale: Du gibst dem Welpen eine Chance auf ein gutes Leben, außerhalb des Tierheims. Das gibt dir und deinem neuen Liebling von Anfang an ein ganz besonderes Gefühl und ist damit eine wunderbare Basis für eure Mensch-Tier-Freundschaft.
Wäge die Argumente für eine Adoption oder einen Kauf gut ab und überlege dir, was besser zu dir passt. Egal welche Wahl für dich die richtige ist: Wenn du sie bewusst getroffen hast, kannst du dich unbesorgt auf den Beginn der spannenden Reise mit deinem neuen Liebling freuen.
Bevor du den Welpen nach Hause bringst
Eine gute Vorbereitung gibt dir Sicherheit für den ersten Tag mit deinem neuen Vierbeiner. Ihr schafft euch den Hund gemeinsam an? Dann besprich mit deiner Familie oder deinem Partner vorab die folgenden Details:
- Wer wird den Hund füttern?
- Was können alle Familienmitglieder tun, um das Training des Hundes zu unterstützen?
- Wer geht mit dem Welpen spazieren?
- Welche einheitlichen Kommandos verwendet ihr, um den Hund zu schulen?
- Wer trainiert den Neuankömmling, damit er stubenrein wird?
Kleinen und auch größeren Kindern solltest du erklären, welche Regeln es im Umgang mit dem Neuankömmling zu beachten gilt, damit dieser nicht durch die überschwängliche Freude über seine Ankunft eingeschüchtert wird. Es ist wichtig, dass der junge Welpe vor allem in den ersten Tagen einen Rückzugsort besitzt, um in Ruhe seine neue Umgebung kennen zu lernen.
Sorge im Haus dafür, dass alle Chemikalien sicher weggeräumt sind. Pflanzen und kleine Teppiche schaffst du für die Eingewöhnungsphase besser auch erst einmal beiseite, so dass sie außer Reichweite des Welpen sind. Und achte darauf, dass in seiner Spielzone alle elektrischen Kabel fest montiert sind. Rechne bei deinen Vorbereitungen auch damit, dass sich dein unternehmungslustiger Welpe schneller als gedacht einen größeren Aktionsradius erobern wird.
Hast du schon alle Utensilien für deinen Welpen? Dazu gehören zum Beispiel Näpfe für Futter und Wasser, das Futter selbst und als weitere Ausstattung natürlich eine Hundeleine und ein Halsband oder Geschirr. Mach dir eine Liste, um sicherzustellen, dass du rechtzeitig alles besorgst, was du für deinen Vierbeiner benötigst. Und nicht vergessen: Setze auf deine Liste das Thema „Tierarzt finden“.
Eine gesunde Vorbereitung mit Tierarzt und Impfplan
Gerade junge Tiere sind anfällig für Krankheiten und Parasiten. Deswegen solltest du dich frühzeitig über Behandlungen und Impfungen für deinen Welpen informieren. Damit schützt du nicht nur deinen vierbeinigen Liebling, sondern auch deine Familie und dich – denn leider werden einige Krankheiten von Tieren auf Menschen übertragen.
Suche dir einen Tierarzt und besprich mit ihm den Impfplan für den Welpen. Die jungen Tiere können schon in ihren ersten vier bis sechs Lebenswochen geimpft werden. Spätestens jedoch im Lebensalter von acht Wochen sollte dein Welpe seine erste Impfung erhalten.
Da es zwischen einigen Tagen und ein paar Wochen dauern kann, bis der Impfschutz voll wirksam wird, lohnt es sich, möglichst früh damit anzufangen. Den genauen Zeitpunkt kann dir dein Tierarzt nach einer ersten Untersuchung deines Welpen sagen. Er wird dir auch empfehlen, wie lange du warten solltest, bis du deinen Liebling außerhalb seines Wurfes sorglos mit anderen Hunden spielen lassen kannst. Denn bis die so genannte Grundimmunisierung mit zwei bis vier Impfungen abgeschlossen ist, ist deine junge Fellnase besonders anfällig für Infektionen.
Einige Krankheiten, gegen die dein Welpe geimpft werden sollte, sind zum Beispiel:
- Infektiöse Hepatitis (Hepatitis contagiosa canis)
- Parvovirosoe
- Leptospirose
- Staupe
- Tollwut
- Zwingerhusten (Canine Tracheobronchitis)
Soll dein Liebling dich im Urlaub begleiten kann in manchen Gegenden auch eine Impfung gegen Leishmaniose sinnvoll sein. Dein Tierarzt berät dich dazu und stellt dir im Anschluss auch alle Impfbescheinigungen aus.
Fellpflege und Parasitenschutz
Neben der Impfung gegen Krankheiten sind auch die Fellpflege und der Schutz vor Parasiten wichtig für die Gesundheit deines Welpen. Leider sind die meisten Hunde irgendwann in ihrem Leben von Würmern, Flöhen oder Zecken befallen. Diese Parasiten können schwere Krankheiten übertragen, daher ist Vorbeugung hier besonders wichtig.
Warte nicht, bis deine Fellnase anfängt, sich auffällig zu kratzen oder andere Symptome zu zeigen. Das ist schon deswegen keine gute Idee, weil sich Parasiten auch über Tiere verbreiten können, die überhaupt keine Symptome zeigen. Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt helfen dir, festzustellen, ob dein Liebling wirklich gesund ist. Dein Tierarzt kann dir auch die passenden Vorsorgemaßnahmen empfehlen. Was du wissen solltest: Heutzutage ist Schutz gegen Parasiten das ganze Jahr über wichtig. Dein Tierarzt berät dich gerne dazu.
Eingewöhnung des Welpen
Eine feste Routine hilft deinem neuen Mitbewohner bei der Eingewöhnung. Beginne also gleich am ersten Tag, ihm einen Rhythmus für das Füttern, Schlafen und Spielen vorzugeben. Dabei ist es ganz normal, dass du deinen Liebling auch mal für kurze Zeiträume allein lässt. Lass dich nicht von seinem Winseln dazu verleiten, rund um die Uhr bei ihm zu sein, denn auf Dauer muss er sich ja auch an deine Abwesenheiten gewöhnen. Das Alleine-Sein muss der Welpe allerdings in ganz kleinen Schritten lernen, deshalb beginne mit kurzen Trainingseinheiten (wie zum Beispiel 1-2 Minuten Abwesenheit während du denn Müll wegbringst) und baue diese weiter aus. Benötigst du dabei Hilfe, erkundige dich bei deinem Tierarzt oder einem spezialisierten Hundetrainer.
Damit sich deine Fellnase ihre Fütterungszeiten gut einprägt, ist es übrigens hilfreich, wenn du außerhalb der festen Zeiten nicht aufgegessenes Futter wieder wegräumst. Stelle erst zur nächsten geplanten Mahlzeit wieder Futter hin, dann lernt dein Hund den Rhythmus besser.
Toilettentraining
Den aufgeregten Neuankömmling stubenrein zu bekommen erfordert Training und Ausdauer. Verliere nicht die Geduld, wenn das mit dem „Geschäft“ nicht immer wunschgemäß klappt. Manche Welpen brauchen einfach länger, da ist jedes Tier etwas anders.
Anfangs kann es nützlich sein, den Aufenthaltsbereich der Fellnase für unbeobachtete Phasen zu begrenzen, zum Beispiel auf einen Raum.
Beginne das Training am frühen Morgen, indem du deinen Welpen ins Freie bringst. Wiederhole das anfangs in engen, regelmäßigen Abständen, so etwa alle 30 bis 60 Minuten. Auch nach der Fütterung und nach seinem Nickerchen heißt es: Ab ins Freie. Und das Gleiche tust du, bevor du selbst schlafen gehst und wenn du vorhast, deine Fellnase eine Weile allein zu lassen. Achte auch auf die Signale deines Lieblings und bringe ihn nach draußen, wenn er an der Tür schnüffelt oder kratzt, winselt, aufheult oder sich auffällig im Kreis dreht.
Draußen solltest du deinen Hundeschüler immer an den gleichen Ort bringen. Je vertrauter ihm der Ort für seine Bedürfnisse wird, desto mehr wird ihn das ermutigen, sich genau dort zu erleichtern. Bleibe währenddessen bei ihm und lobe ihn jedes Mal, wenn er sein Geschäft außerhalb des Hauses verrichtet.
Es ist normal, dass es in der Trainingsphase immer wieder auch mal zu „Unfällen“ kommt. Mach dir klar, dass lautstarker Ärger der Schulung dann mehr schadet als nützt. Bleibe also geduldig und fahre unverändert mit dem Training fort.
Warum Sozialisation wichtig ist
Wenn Hunde gut sozialisiert sind, ist der Umgang mit ihnen in der Regel viel einfacher. Sie bleiben dann entspannter, wenn andere Menschen oder Tiere anwesend sind und lassen sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Die Sozialisation vermeidet also aufgeregtes Angstverhalten und aggressive Reaktionen auf fremde Tiere und Menschen.
Für die Sozialisation ist es gut, wenn du dafür die Phase im Alter von vier bis vierzehn Wochen nutzen kannst. Die Welpen sind dann neuen Eindrücken gegenüber offener. Nach den ersten zwölf Wochen ihres Lebens werden die Fellnasen dagegen misstrauischer gegenüber neuen Erfahrungen.
Um deinen Liebling zu schulen, versuche ihn gezielt den Situationen, Geräuschen, Tieren und Menschen auszusetzen, an die er sich gewöhnen soll. Dazu gehören beispielsweise weinende Babys, Verkehrslärm oder bestimmte Gegenstände, die bedrohlich wirken könnten. Ein gemeinsamer Unterricht bei einem Profi kann euch beiden helfen, neue Dinge und Techniken für die weitere Schulung zu lernen. Natürlich ist es praktisch unmöglich, alle Fälle abzudecken. Versuche dennoch, dein Vorhaben möglichst breit anzulegen. Je mehr Situationen du berücksichtigst, desto besser ist es.
Trotz deines Trainings werden vermutlich Situationen auftreten, in denen dein Liebling Angstsignale zeigt. Gehe dann behutsam auf ihn ein und zeige ihm mit Lob und Belohnungen, dass die Situation positiv ist. Wie für das Toilettentraining gilt auch für die Sozialisation: Wenn etwas nicht klappt, bringt dir ein offener Wutanfall gar nichts. Deine Wut erzeugt bei deiner Fellnase nur Stress und Angst – also das Gegenteil von dem, was du erreichen willst. Lerne daher, deinen Ärger zu kontrollieren.
Denke bei deinem Training am besten an diese vier Grundsätze:
- Fördere und verstärke positive Verhaltensweisen
- Setze das Training konstant fort – vermeide Inkonsequenz und das Springen von Methode zu Methode
- Ignoriere ungezogenes Verhalten
- Bringe deinem Liebling stattdessen bei, dass nur korrektes Verhalten belohnt wird
Auch Gassigehen will gelernt sein
Es ist wunderschön, mit deinem Hund spazieren zu gehen und mit ihm die Welt zu erkunden. Ganz nebenbei nimmst du dir dadurch auch für dich selbst ausreichend Zeit für Bewegung. Aber auch das Gassigehen muss dein Welpe erst einmal lernen – zum Beispiel, weil er sich an Halsband und Leine gewöhnen muss. Gerade Halsbänder können Welpen im ersten Moment Angst machen. Versuche also nicht, deinen Liebling abrupt in ein Halsband zu zwingen, sondern bringe ihn allmählich dazu, es wie selbstverständlich zu tragen. Ein Trick für die erste Zeit ist, dass du vorsichtig Gelegenheiten nutzt, bei denen deine Fellnase abgelenkt ist, zum Beispiel während der Mahlzeiten. Achte beim Anlegen darauf, dass das Halsband erst einmal locker sitzt, damit sich dein Welpe nicht von dem ungewohnten Objekt gestört fühlt.
Hat sich deine Fellnase so weit an das Halsband gewöhnt, dass sie gar nicht mehr darauf achtet, kannst du die Leine dazunehmen.
Zum Anlegen der Leine solltest du sie sichtbar in die Hand nehmen und deinen Hund dazu bringen, dass er von sich aus auf dich zukommt. Am besten bringst du ihm auch dafür ein bestimmtes Kommando bei. Geht er darauf ein, belohne ihn. Übe das Spazierengehen dann erst einmal nur im Haus, wo weniger Ablenkungen das Training stören können. Hat sich dein Welpe daran gewöhnt, an der Leine zu gehen, kannst du mit den Spaziergängen im Freien beginnen.
Diese ersten Spaziergänge sind für einen Welpen sehr aufregend. Es kann sein, dass dein Liebling überall gleichzeitig hin will – nur nicht an deiner Seite bleiben. Bleibe geduldig und verstärke auf den ersten kurzen Spaziergängen das im Haus eingeübte Verhalten. Wenn du also siehst, dass dein Welpe kurz davor ist, loszuspringen oder in eine andere Richtung zu rennen, gehen ein paar Schritte vor und rufe ihn dann mit dem Kommando, dass du zuhause mit ihm geübt hast. Kommt er dann brav zu dir, belohne ihn.
Festige das Verhalten so weit, dass dein Hund beginnt, an der Leine auch dann ruhig nebenher zu gehen, wenn ein anderes Familienmitglied ihn ausführt. Hat er diese Stufe erreicht, kannst du dazu übergehen, ihn ein Stück hinter dir hergehen zu lassen.
Die Reise beginnt – viel Freude
Zugegeben, im ersten Moment klingt das nach sehr viel, was zu beachten oder zu lernen ist. Das Schöne ist: Dein neuer Liebling wird dir nach einer guten Eingewöhnung noch viel, viel mehr Freude bringen. Mit dem richtigen Vorwissen und Geduld werdet ihr eine ganz besondere Bindung zu einander entwickeln. Eine unvergleichliche Erfahrung, für die sich der Aufwand zum Start auf jeden Fall lohnt. Viel Freude auf eurer gemeinsamen Lebensreise!
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