Tierbetreuung im Urlaub

Urlaub, aber was ist mit dem Haustier? Hundepension oder Katzensitter?

Herausforderung Haustiersitting – was du beachten kannst für die optimale Betreuung deines Haustiers

Da ist er wieder, der Gedanke an Urlaub. Sonne, Strand, Berge, Abenteuer, Kultur –  wo auch immer unsere Präferenzen liegen, bei der Vorstellung von freier Zeit, Spaß und Erholung, wird uns ganz warm ums Herz. Ist der Termin einmal bestätigt, kann auch die Reiseplanung beginnen. Doch bei aller Vorfreude, darf unser Lieblingstier nicht zu kurz kommen. Bleibt es Zuhause und wird dort betreut? Finden sich nette Nachbarn oder Familienangehörige, die während der Ferien auf unseren Vierbeiner aufpassen? Gibt es eine seriöse Katzen- oder Hundepension in der Nähe oder kann das Haustier sogar mit? Egal für welche Option wir uns entscheiden, wir brauchen bereits eine gute Planung vor dem Urlaub.

Urlaub mit Hund oder Katze

Darf das Tier mit auf große Reise, stehen einige Vorbereitungen an. Auf der To-do-Liste ganz oben steht natürlich die Unterkunft. Auch wenn man explizit noch danach suchen muss, so hat sich im Tourismus doch einiges getan. Viele Hotel- und Pensionsbesitzer haben sich inzwischen auf tierische Gäste eingerichtet. Egal ob das Hotel mit Hund, die Ferienwohnung mit Hund oder das Ferienhaus mit Hund bezogen wird – das Angebot wächst und wird gerne angenommen. Wer einen der seltenen reisefreudigen Stubentiger bei sich zuhause hat, muss wohl etwas genauer hinschauen.

In der Regel werden in besagten Hotels und Pensionen zwar Haustiere allgemein willkommen geheißen, aber am besten du rufst vorher noch einmal vor Ort an. Denn deine Abenteuerkatze will sicher nicht die Urlaubszeit ausschließlich im Zimmer verbringen. Doch dann stellt sich die Frage, wie die Katze unbemerkt an den eingecheckten Hunden vorbeikommt. Auch wenn dein Vierbeiner gut erzogen ist und die „Katzen-Hunde-Fehde“ als veraltet betrachtet, so kannst du nicht sicher sein, dass die anderen Urlauber ihr Haustier auch so gut im Griff haben.

Kaum ist eine Unterkunft gefunden, stellt sich die nächste Frage: Können wir überall im Urlaubsort rund um die Uhr unseren Vierbeiner bei uns führen? Unter Umständen brauchen wir auch dort zeitweise eine Obhut für unser Lieblingstier. Kümmere dich also auch im Urlaubsort frühzeitig um eine Betreuung. Vielleicht willst du ja einen Tauchkurs machen und dein Hund darf nicht mit an den Strand. Oder aber du planst einen Ausflug in die nahegelegene Großstadt und musst deine Katze für einen Tag anderweitig unterbringen. Sprich mit dem Leiter der Unterkunft und dem ortsansässigen Tierarzt – hier bekommst du Tipps zu sämtlichen Dienstleistungen und Services rund um dein Tier.

Tierbetreuer

Manchmal ist es einfach besser, wenn das Tier in der gewohnten Umgebung bleibt. Vor allem Katzen hängen sehr an ihren Revieren und fühlen sich in neuem Terrain äußerst unwohl. Bereits die Reise bereitet den kleinen Samtpfoten in den meisten Fällen viel Stress und sollte daher vermieden werden. Eine ideale Lösung bietet in dieser Situation der mobile Tierbetreuer. Dieser Service beinhaltet, dass das Tier in regelmäßigen Abständen Zuhause besucht wird – die gewohnten Streicheleinheiten erfährt, Futter bereitgestellt wird, mit dem Lieblingsspielzeug Runden gedreht werden und ist dein Liebling ein Hund, gehört natürlich auch Gassigehen dazu.

Doch dieser Schritt braucht viel Vertrauen und ein wenig Kontrolle. Wer beruflich als Tierbetreuer oder –trainer arbeiten möchte, benötigt laut §11 des deutschen Tierschutzgesetzes eine Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Tierbetreuung. In diesem Gesetz werden aber mobile Tierbetreuer nicht explizit erfasst. Somit darf im Grunde genommen jeder ein Tierbetreuer werden.

Versuche also den erwählten Betreuer so gut wie möglich kennen zu lernen. Schließlich überlässt du ihm dein Lieblingstier und lädst ihn sogar in dein Haus oder deine Wohnung ein. Kontrolliere seine Referenzen und bitte ihn schon im Vorfeld, dein Haustier zu besuchen. Denn auch zwischen deinem Lieblingstier und deiner Urlaubsvertretung muss die Chemie stimmen. Willst du doch niemanden Fremden in dein Heim lassen, bieten die meisten Tierbetreuer auch eine Unterkunft bei sich an – jetzt müssen sie dir auch ihre Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Tierbetreuung vorweisen. Mach dir am besten ein Bild vor Ort. Gibt es Auslaufmöglichkeiten, wo wird dein Vierbeiner untergebracht, wie sehen die Futterplätze aus usw.

Wie sozialverträglich ist dein Vierbeiner?

Wichtig ist auch der Umgang mit anderen Vierbeinern. Viele Tierbetreuer haben selbst Tiere und nehmen zur Urlaubszeit gerne mehrere Haustiere auf. Besuche daher den Betreuer mit deinem Vierbeiner und beobachte, ob sich die neuen Spielkameraden auch verstehen. Stimmt alles und fühlst du dich bei dem Gedanken wohl, dein Lieblingstier in die Obhut des Tierbetreuers zu geben? Dann hast du nur noch den „Trennungsschmerz“ zu überwinden. Bist du unsicher, solltest du dir eine Alternative suchen oder die neue Situation erst einmal bei einem Kurzurlaub testen. Ist das überstanden und alle sind glücklich, darf der Urlaub auch verlängert werden. Da sich dein Vierbeiner erst einmal an sein Ersatzzuhause und den Betreuer gewöhnen muss, solltest du die Urlaubsstätte deines Lieblings nicht allzu häufig wechseln. Wenn sich Betreuer und Haustier kennen und mögen, fällt auch der Abschied von Herrchen und Frauchen nicht mehr so schwer.

Tierheim, Tierpension und Tierhotel

Die Bezeichnung der Unterbringung sagt nicht unbedingt etwas über den Komfort und den Service der Einrichtung aus. Oft sind zum Beispiel Hundepensionen ganz normale Tierheime. Kein weiterer Luxus für die Urlaubstiere. Wenn du deinem Lieblingstier also auch ein paar Wohlfühlmomente gönnen willst, solltest du die Tierunterkunft bereits im Vorfeld gut anschauen und dich rechtzeitig um eine Unterbringung bemühen. Schaue dir die Angebote bei einem Besichtigungstermin vor Ort an.

Häufig sagt dir da dein Bauchgefühl bereits, ob du dein Lieblingstier in gute Hände gibst. Wenn du dir sicher sein willst, sollte auch dein Vierbeiner dabei sein – auch er wird dir schnell zeigen, ob er sich wohlfühlt oder nicht. Ähnlich wie beim stationären Tierbetreuer müssen auch Betreiber einer Tierpension den Sachkundenachweis nach §11 des Tierschutzgesetzes abgelegt haben. Um so besser aber, wenn sie auch weiterführende Seminare und Schulungen vorweisen können. Sind mehrere Betreuer in der Tierpension beschäftigt, kannst du ruhig verlangen, dass dir alle Personen vorgestellt werden. Sind sie dir und deinem Vierbeiner sympathisch, ist schon die größte Hürde genommen.

Natürlich muss aber auch der Gesamteindruck stimmen. Ist die Unterkunft sauber? Wie oft wird mit einem Hund Gassi gegangen? Gibt es genügend Platz und Auslaufmöglichkeiten? Diese und weitere Punkte spielen eine Rolle.

Ist dein Lieblingstier geschützt?

Auch wenn man während den Urlaubsvorbereitungen nichts davon hören will: Auch Gesundheitsfragen müssen gestellt werden. In seriösen Pensionen wird daher vor dem Einzug des Tieres nach dem Impfausweis gefragt. Noch besser, wenn sich das Personal allgemein über den Gesundheitszustand deines Vierbeiners erkundigt. Jetzt kann auch über Notfälle gesprochen werden. Ist der Betreuer weisungsbefugt, einen Tierarzt in kritischen Situationen zu rufen, oder muss er sich erst einmal mit dir absprechen? Kennen sich die Betreuer mit Ersthilfe aus? Wie weit ist der nächste Tierarzt entfernt?
Vor allem weil in Tierpensionen meist eine Vielzahl an Tieren zu Gast sind, solltest du dir auch Gedanken um Ansteckungsgefahren machen. Sprich rechtzeitig mit deinem Tierarzt über notwendige Impfungen, zum Beispiel gegen Zwingerhusten oder Katzenschnupfen. Tierpensionen übernehmen keine Haftung für die Gesundheit deines Lieblings bei nicht vorhandenen Impfungen.

Sind alle Beteiligten von einem gemeinsamen Arrangement überzeugt, sind nur noch Kleinigkeiten zu klären. Unter anderem sollte deinem Lieblingstier der Abschied von dir nicht zu schwer gemacht werden. Die Lieblingsdecke und das Lieblingsspielzeug helfen schon einmal ein klein wenig Vertrautheit zu schaffen. Zudem zeigt ihm der bekannte Geruch, dass es hier in Sicherheit ist. Weniger wegen dem Abschied, als viel mehr wegen der Umstellung, sollte auch das Futter stimmen. In der Regel wirst du gebeten, das gewohnte Futter mitzubringen, um dem Vierbeiner einen Ernährungswechsel zu ersparen.

Was muss bei einer optimalen Betreuung beachtet werden?

Alternative zur Tierpension

Egal für welche Variante du dich entscheidest, in den meisten Fällen gibst du dein Lieblingstier in fremde Hände und vertraust darauf, dass es deinem Vierbeiner gut geht. Wer Glück hat, kann aber auch auf die Mithilfe von Familienangehörigen oder Freunden zählen. Bei ihnen kannst du dir in der Regel sicher sein, dass sich auch dein Vierbeiner wie im Urlaub fühlt. Verwöhnt, geknuddelt und bespaßt, so macht das Katzen- oder Hundeleben Freude.

Häufig kennen die Verwandten oder Freunde deinen tierischen Mitbewohner auch bereits und ihr braucht keine Eingewöhnungsphase. Achte aber auf jeden Fall darauf, dass die Gegebenheiten stimmen. Eine Freigängerkatze oder ein Hund, der einen großen Garten gewohnt ist, lassen sich ungern in eine kleine Wohnung sperren. Den Gedanken vom hilfsbereiten Freund oder Nachbarn greift auch der Service vom Tierschutzbund „Nimmst du mein Tier, nehm‘ ich dein Tier“ auf. Hier kannst du Hunde- und Katzenhalter aus deiner Umgebung kennenlernen und im beidseitigen Wechsel die Tiere im Urlaub oder Krankheitsfall vom jeweils anderen hüten.

Nun ist es aber endlich soweit – der Urlaub kann kommen und du musst dir keine Sorgen mehr um dein Lieblingstier machen. Noch ein kleiner Tipp: Verwöhne deinen Vierbeiner nicht zu sehr, bevor du ihn abgibst. Sonst fällt ihm die Trennung noch schwerer. Wenn du dann deinen Vierbeiner nach dem Urlaub sehnsüchtig in die Arme nimmst, ist aber alles wieder erlaubt. Jetzt darfst du ihn unbesorgt herzen und knuddeln.

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