Wildkaninchen leben gesellig – doch wie sieht es in der Haustierhaltung aus?
Schon einmal ein Kaninchen in freier Wildbahn gesehen? Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) leben gesellig in großen Kolonien. Sie sind aufeinander angewiesen, um sich vor Feinden zu warnen (klopfen), ihre Tunnelsysteme und Bauten instand zu halten und für die gegenseitige Fellpflege. Höchstwahrscheinlich wurden Wildkaninchen bereits in der Antike im Mittelmeerraum eingeführt. Die Zucht zum Spielgefährten und Hauskaninchen begann dann vermutlich in französischen Klöstern in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends. Trotz enormer Rassenvielfalt und durch die Domestizierung gewonnener neuer Charaktereigenschaften hat das Hauskaninchen viel von seinen Ahnen beibehalten. Wie zum Beispiel das Rangverhalten und das Leben in Rudeln. Daher solltest du ein Kaninchen auch niemals alleine halten und zum Single-Leben verdammen, sondern ihm einen passenden Artgenossen zur Seite stellen.
Paarhaltung
Um Problemen vorzubeugen fährst du mit einem rein weiblichen Kaninchen-Gespann sicherlich am besten. Auch ein Pärchen führt zu verhältnismäßig wenigen Problemen. Achte aber darauf, dass mindestens eines deiner Kaninchen kastriert ist, wenn du keinen Kaninchennachwuchs willst (Kaninchen sind bereits ab der 5. bzw. 6. Lebenswoche geschlechtsreif). Bei zwei Rammlern könnte das Rangverhalten zu Schwierigkeiten führen. Denn auch im Kaninchenrudel heißt es: der Chef hat immer Recht. Hat das Schicksal entschieden und du adoptierst zwei Männchen, solltest du die Rammler wenn möglich frühzeitig kastrieren. Das erhöht die Chance, dass sie sich auch später noch gut vertragen.
Kommt es trotzdem zu Revierstreitigkeiten zweier Kaninchen, solltest du dich nicht einmischen. Es sei denn, die Tiere verletzen sich durch Biss- und Kratzwunden. Dann musst du die Kontrahenten natürlich vorübergehend voneinander trennen. Achte darauf, dass du nicht in das „Mitleid mit dem Schwächeren“-Schema verfällst. Das kann in diesem Zusammenhang kontraproduktiv sein. Der dominante Sieger der Auseinandersetzung könnte die Mitleids-Streicheleinheiten falsch verstehen und die „Belohnung“ als ungerechtfertigt ansehen. Das gibt ihm erneut einen Grund seine Stellung vor seinem Artgenossen zu beweisen. Nicht immer handelt es sich beim Alpha-Tier auch um einen Rammler. Im Kaninchenrudel nehmen auch die Damen gerne das Zepter in die Hand.
Gruppenhaltung
Für eine leichte Einführung in die Gruppenhaltung empfiehlt es sich, die Kaninchen im Alter von 8-10 Wochen aneinander zu gewöhnen. Dabei kannst du sowohl Kaninchenladys, wie auch kastrierte Rammler gemeinsam in einem Käfig halten. Willst du ein Tier im späteren Alter der Gruppe anschließen, solltest du auf Nummer Sicher gehen. Kaninchen reagieren fremden Tieren gegenüber eher skeptisch und wollen sie in der Regel aus ihrem Revier vertreiben. In der Käfighaltung kann der Versuch deiner bereits eingewöhnten Tiere, den Neuankömmling zu vertreiben, fatale Folgen haben. Setze die Kaninchen also in unterschiedliche Käfige und sieh zu, wie sie reagieren. Sollten sie aufgehört haben sich durch die Gitterstäbe hinweg zu attackieren, kannst du erste Annäherungsversuche wagen. Wenn sie sich friedlich beschnuppern und kennenlernen wollen, kannst du sie im Auslauf aufeinandertreffen lassen. Verfolge die Reaktionen deiner Lieblinge – Gemeinsames Fressen und sich Putzen sind gute Zeichen für eine harmonische Zukunft.
Kaninchen und Meerschweinchen?
Kaninchen und auch Meerschweinchen sind gesellige Tiere und wollen niemals alleine leben. Das heißt aber nicht, dass das weit verbreitete Gerücht, ein Kaninchen und ein Meerschweinchen sind die idealen Spielgefährten, stimmt. Ganz im Gegenteil: die gemeinsame Haltung eines Meerschweinchens und eines Kaninchens geschieht nicht zum Wohl der Tiere. Die beiden Arten zeigen vollständig unterschiedliche Verhaltensweisen und haben sehr verschiedene Bedürfnisse. Schon die Verständigung zwischen den Tieren ist kaum möglich, da Kaninchen überwiegend über die Körpersprache miteinander kommunizieren und Lautäußerungen keine große Rolle spielen.
Die oft quiekenden Lautäußerungen des Meerschweinchens können hingegen für das Kaninchen einen nicht unwichtigen Stressfaktor darstellen. Meerschweinchen fühlen sich hingegen durch die körperliche Überlegenheit von Kaninchen oft bedroht. Da sie zu den Fluchttieren gehören, versuchen sie zwanghaft ein Versteck zu finden. Ist kein Versteck vorhanden, fügen sich die Meerschweinchen nach einer Zeit und „ertragen“ die Annäherungen der Kaninchen. Dass das Kaninchen nur Kuscheln will, weiß das Meerschweinchen nicht. Zudem vermeidet es Körperkontakt nach Möglichkeit.
Schon einmal ein Kaninchen in freier Wildbahn gesehen? Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) leben gesellig in großen Kolonien. Sie sind aufeinander angewiesen, um sich vor Feinden zu warnen (klopfen), ihre Tunnelsysteme und Bauten instand zu halten und für die gegenseitige Fellpflege. Höchstwahrscheinlich wurden Wildkaninchen bereits in der Antike im Mittelmeerraum eingeführt. Die Zucht zum Spielgefährten und Hauskaninchen begann dann vermutlich in französischen Klöstern in der zweiten Hälfte des ersten Jahrtausends. Trotz enormer Rassenvielfalt und durch die Domestizierung gewonnener neuer Charaktereigenschaften hat das Hauskaninchen viel von seinen Ahnen beibehalten. Wie zum Beispiel das Rangverhalten und das Leben in Rudeln. Daher solltest du ein Kaninchen auch niemals alleine halten und zum Single-Leben verdammen, sondern ihm einen passenden Artgenossen zur Seite stellen.
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